Der Schauspieler und Kabarettist Josef Hader über kindlichen Trotz, Berlin vs. Wien und seinen neuen Film „Das ewige Leben“
Die Musik ist laut, die Gesichter sind müde. Es ist neun Uhr morgens an der Neuköllner Sonnenallee. Lärmender Dancefloor hallt durch einen riesigen Konferenzraum, in dem sich einige Hundert Menschen versammelt haben. Sie sind allesamt besondere Menschen – zumindest werden sie das in den nächsten Stunden unentwegt hören. „Allein, dass ihr hier seid, beweist, dass […]
Maximilian Lenz kam in den 80er-Jahren als Punk aus Münster nach Berlin, wo er als Westbam einer der ersten DJ-Stars wurde. In einem Buch blickt er zurück auf wilde Jahre Interview: Jannis von Oy
Sibylle Berg seziert in ihrem neuen Roman „Der Tag, als meine Frau einen Mann fand“ eine langjährige Ehe. Ein Gespräch über die Lächerlichkeit des Lebens, Ekel und Michel Houellebecq Interview: Jannis von Oy
Wie jeden Samstagabend fuhren wir zum Hafen. Die Pick-up-Ladefläche war vollgestopft mit Bier, Schnaps und Menschen. Ich blickte aus dem Fenster in die Dunkelheit. Wir fuhren an meiner Schule vorbei, am Bananenarbeiter-Denkmal, an der Diskothek Avion. Im Radio lief „Maria“, und Traurigkeit überkam mich. Es war mein letzter Abend in Machala, Ecuador. Nach einem Austauschjahr ging es nach Hause. Aber war mein Zuhause nicht hier? Bei meinen Freunden? Und bei Maria del Mar, die meine Hand nahm, als wir anhielten? „Maria bonita, Maria marchita“, heißt es im Lied: schöne Maria, verwelkte Maria. Doch meine Erinnerungen sind nicht verwelkt. Es ist 17 Jahre her, und wenn ich das Lied heute höre überkommt mich die gleiche Traurigkeit wie damals. Jannis von Oy
Jannis von Oy fragt sich, wieso man heutzutage alt Vater auf dem Spielplatz nicht mal mehr entspannt ein Buch lesen kann.
Er ist nicht bösartig. Eher ist er dumpf – wie die Bässe, die aus seiner gewaltigen Anlage durch das Gemäuer kriechen und in die Wohnungen der Nachbarn drängen. Wenn er nachts Bock auf den geilen Remix von DJ Kuhfladen hat, legt er die Platte halt auf. Er ist dann ganz bei sich und hat keine […]
Wenn jeder Mensch eine Insel ist, dann ist er ein abgelegenes Atoll – unter dessen Oberfläche heißes Magma lodert. Ist er wieder einmal verliebt, bekommen alle es mit. Erst rauscht er ständig die Treppe hinunter, in der Hand einen gigantischen Blumenstrauß und in seinem Gesicht ein breites Lächeln, das Vorfreude ausdrückt. Vorfreude weniger auf das […]
Er verlässt nur einmal die Woche die Wohnung, um seinen Vorrat an Schnaps und Bier aufzustocken. Doch die Chance, ihn dann zu treffen, ist groß. Denn er braucht gefühlt eine Stunde für den Weg bis zur Eingangstür. Schleichend und tief gebeugt setzt er Schritt an Schritt, sich dabei am Geländer festhaltend, als würde er das […]
Dylan, der Sänger. Aber auch: Dylan, der Dichter. Ein Porträt anhand seiner schönsten Textzeilen