Protokoll

Darf man das, Herr Vogt?

Sascha Vogt.
Bundesvorsitzender der Jusos

„Ich bin ein Gewalttäter. Ich setze mich auf eine Straße und stehe nicht mehr auf, wenn Nazis marschieren. Oder wenn der Castor nach Gorleben gebracht wird. Dann muss man mich wegtragen. Ich bleibe aus vollster Überzeugung sitzen. So mancher konservativer Law-and-Order-Politiker würde mich deshalb wahrscheinlich als Gewalttäter, mindestens aber als Extremisten betiteln. Protest bedeutet manchmal aber auch, Grenzen zu überschreiten. Wenn Kritik und Protest etwas bewirken sollen, dann muss das auch so sein. Denn sonst würde sich niemand darüber aufregen. Jeglicher friedliche Protest gegen Nazis ist sinnvoll. Europas größter Naziaufmarsch wurde dieses Jahr im Februar aber nicht durch an-der-Seite-stehen verhindert, sondern weil viele tausend Menschen gemeinsam die Route der Nazis blockiert haben. Politische Aktionen müssen folgende Regeln beachten: 1. Es gibt ein legitimes Ziel, 2. Von uns geht keine Aggression aus, 3. Sie bringen uns unserem Ziel näher. Das ist für mich erfüllt, wenn ich meinen Juso-Aufkleber über den der NPD klebe.“