Informationen des Veranstalters
Während sich das System der Dichtung derzeit selbst eine „Blütezeit der deutschsprachigen Lyrik“ bescheinigt, Kongresse abhält und neue Generationen von Dichter*innen in zahllosen Wettbewerben mit Preisen versieht, spielt die Gegenwartsdichtung für die breitere Öffentlichkeit, aber auch für bildende Kunst und Theorieproduktion keine erkennbare Rolle. Irgendwas stimmt da also nicht. Ist die „deutschsprachige Lyrik“ doch nicht so geil wie sie denkt? Ist sie vielleicht sogar richtig übel, Baaaad Poetry? Und was haben wir selbst damit zu tun?? Vier Lyriker*innen widmen sich einer schmutzigen Kategorie und lesen und diskutieren schlechteste Gedichte – nicht nur die eigenen. Denn der Blick auf den Abfall – den polierten, grotesken, lachhaften, biederen, grandiosen, totlangweiligen, ungehobelten Abfall von Text und lyrischem Wollen – ist nicht bloß komisch, sondern zugleich eine epistemologische Maschine, die uns poetologische Kriterien, Typen von Verfehlung, Arbeits- und Lebensbedingungen, Klassengesellschaft, eigene Ressentiments etc. transparent macht. Und nicht zuletzt erfordert das Wagnis, das Dichtung als Praxis in Zeiten der permanenten Revolution aller Lebensverhältnisse auch immer ist, unser ständiges Scheitern. Nur Baaaad Poetry ist Gooood Poetry! Mit: Daniel Falb, Mara Genschel, Steffen Popp, Charlotte Warsen
Infos
- Veranstaltungsort
- Volksbühne Berlin
- Adresse
- Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin
- Telefon
- 030 24 06 57 77
- Öffis
- UBAHN: Rosa-Luxemburg-Pl.
BUS: N2, N54
TRAM: M2 - Künstler
- Armen Avanessian
- Raum
- Roter Salon
- Zusatzinformationen
- Diskurs mit Daniel Falb, Mara Genschel, Steffen Popp, Charlotte Warsen
- Datum
- 05.02.2020