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Berliner Lesezeichen Nr. 10: Vladimir Nabokov – Romancier zwischen Zeiten und Weiten

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Hinter dem Namen wäre ein Mann zu vermuten. Es ist jedoch das Pseudonym der englischen Autorin Mary Ann Evans – eine der gebildetsten und intelligentesten Frauen des 19. Jahrhunderts. Sie gehörte zu jenen Schriftstellerinnen, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts viel zu dem fruchtbaren deutsch-englischen Kulturaustausch jener Zeit beigetragen haben. Ihr Interesse am deutschen Geistesleben brachte sie in jungen Jahren nach Berlin. Anregende Kontakte in den Salons der Bildungsbürger und eine rege Teilnahme am Musikleben der Stadt inspirierten sie und weckten die Schriftstellerin in ihr.

Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in Weimar traf die damalige Herausgeberin und Übersetzerin im November 1854 in Berlin ein, wo sie mit ihrem Reisegefährten George Henry Lewes vier frostkalte Wintermonate verbrachte. Brisant war, dass die beiden Reisenden in einer illegitimen Lebensgemeinschaft lebten, denn Lewes war nach viktorianischem Recht noch immer ein verheirateter Familienvater. Die von dem Paar besuchten Stationen in Deutschland spiegelten den Übergang von einer agrarisch geprägten Gesellschaft zu einer industriellen, den Eliot, pendelnd zwischen Nostalgie und Fortschrittsglauben, in ihren späteren Romanen thematisierte. Nach dem lieblichen Weimar erschien dem Paar Berlin als kalt, modern und hässlich mit einer allwaltenden Dominanz des Militärischen. Doch so ganz enttäuschend kann der Aufenthalt nicht gewesen sein, denn fünfzehn Jahre später kehrte die inzwischen erfolgreiche Romanschriftstellerin in die preußische Hauptstadt zurück.

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