Musik/Klassik Musik/Klassik

Berliner Philharmoniker, Rundfunkchor Berlin, Kate Lindsey (Mezzosopran), Andrew Staples (Tenor), Shenyang (Bassbariton), Ltg. Daniel Harding

Berliner Philharmoniker, Rundfunkchor Berlin, Kate Lindsey (Mezzosopran), Andrew Staples (Tenor), Shenyang (Bassbariton), Ltg. Daniel Harding
voteformytrio.wordpress.com

Die aktuelle Ausgabe des Musikfestes verneigt sich vor dem Schaffen des französischen Komponisten Hector Berlioz und gedenkt seines 150. Todestages. Unter Leitung von Daniel Harding führen die Berliner Philharmoniker gemeinsam mit dem Rundfunkchor Berlin die 1839 entstandene dramatische Symphonie „Roméo et Juliette“ auf, die von Shakespeares literarischer Vorlage inspiriert wurde.


Informationen des Veranstalters

„Ich sah die Liebe, die so rasch wie ein Gedanke entsteht, die wie Lava brennt, die gebieterisch, unwiderstehlich, gewaltig und rein und schön wie eines Engels Lächeln ist; ich war Zeuge jener wütenden Racheszenen, jener glühenden Umarmungen, jener verzweifelten Kämpfe der Liebe und des Todes. Das war zu viel, und schon im dritten Aufzug, nur mühsam atmend und leidend, als ob eine eiserne Hand mein Herz umklammerte, sagte ich mit voller Überzeugung zu mir selbst: ,Ach! Ich bin verloren!‘“ So erlebte Hector Berlioz seinen Memoiren zufolge Shakespeares „Romeo and Juliet“, gespielt von einer englischen Theatertruppe in Paris. Damit nicht genug. „Soeben hatte ich Shakespeare erlebt; kurz darauf sah ich an einem anderen Punkt des Horizonts den gewaltigen Beethoven auftauchen. Er erschütterte mich fast so stark, wie Shakespeare es getan hatte. Er eröffnete mir in der Musik eine neue Welt, wie der Dichter mir in der Poesie ein neues Weltall enthüllt hatte.“

Ein Dutzend Jahre dauerte es, bis Hector Berlioz die Erschütterungen zu einer Komposition sublimieren konnte – zu „Roméo et Juliette“, einer abendfüllenden „Dramatischen Symphonie“. Die Form gab und gibt es sonst nicht. Manches lässt er als chorisches Rezitativ singen wie in einer alten Passion, manches wie ein Lied, anderes wie Oper im Konversationsstil oder wie ein veritables Opernchorduell. Nur eine Rolle ist mit einem Sänger besetzt: nicht die der Protagonisten, sondern diejenige des Vermittlers, des Paters Lorenzo, der auf der Seite der Liebenden steht. Das meiste ereignet sich allein in Musik, symphonisch in allen Satztypen, die das Genre zur Verfügung stellt. Das Gesamtkunstwerk appelliert an alle Formen der Wahrnehmung: der konkreten, bei der das Wort dominiert, und der abstrakten, wie sie die Musik verlangt. Nur die allerkonkreteste, die visuelle, überlässt der Komponist der Fantasie.

Routen auf google.map anzeigen

Aktuelle Events in: Musik/Klassik