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Project ON #7 – Woher weht der Wind und wohin?

WOHER WEHT DER WIND UND WOHIN? Jahrhunderte lang hing es von den Winden ab, wie sich Gold, Gewürze und Getreide, aber auch das Wissen und die Kultur der verschiedenen Zivilisationen über den Planeten Erde verteilten. Die intime Kenntnis der trade winds, die die Segelschiffe über die Weltmeere trieben, war sowohl für Händler als auch für die Königinnen und Kaiser Voraussetzung für den Aufbau ihrer Flotten und Imperien. Das Wissen, woher und wohin der Wind weht, ist das Erbe des Sklavenhandels, aber auch der Aristokraten unter den Freibeutern, wie William Dampier (1651-1715), die mit ihren Piraterien und Entdeckungsfahrten wesentliche Grundlagen des modernen Handels und der modernen Kartographie geschaffen haben. Die dominante neuzeitliche Philosophie in Europa ist tief geprägt durch territoriales Denken. Demgegenüber steht die gleitende poetische Philosophie eines Edouard Glissant. Seine Idee von einer "Poetik der Relationen" ist ganz vom Ozeanischen wie Pazifischen und deren Bewegungen bestimmt. Was, wenn wir alle auf Inseln leben und künftig alles darauf ankommt, wie zwischen ihnen kommuniziert wird, wie wir uns rasch und sicher zwischen ihnen bewegen? Navigation wird darin zu einer herausragenden und unverzichtbaren Kulturtechnik. Die Weltanschauungen des alten Europas haben Vergangenheit. Sie sind Erinnerung geworden. Das "Project ON" fordert dazu auf, die hohe Kunst des Lebens der Winde wieder zu erlernen. Verstehen zu können, woher und wohin der Wind weht, wird wieder lebenswichtig für eine Zukunft, die erneut und entscheidend aus der Perspektive der Weltmeere bestimmt wird. Korea hat eine starke Verbindung zum Pazifik. Von dort aus lassen sich neue Identitäten, neue Zukünfte als Möglichkeitsräume einwickeln. Das ist eine Herausforderung für die Künste. - Prof. Dr. Siegfried Zielinski

Project ON #7 – Woher weht der Wind und wohin?
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