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Somnambul

Von Lubomir Typlt, dem ehemaligen A.R. Penck-Schüler, haben wir 2014 im Kontext einer A.R. Penck-Ausstellung bereits Papierarbeiten gezeigt. Jetzt präsentieren wir eine Einzelausstellung mit aktuellen Leinwandarbeiten des Tschechen. Typlt zählt zu den bekannten Vertretern der tschechischen zeitgenössischen figurativen Malerei. Nicht nur ein Farbsturm fegt über die Leinwände, heftige Winde erschüttern die adoleszenten Mädchen und Jungen, die jeweils angriffslustig und erschrocken, frei und gefangen, isoliert und Halt beim anderensuchend zugleich die Bildwelt beherrschen. In ihrem somnambulen Zustand erahnen sie manches, doch die Einsicht ist nicht vorhanden, die Augen tragen sie häufig in den Händen oder im Mund, ihrer eigentlichenFunktion des Sehens entfremdet. „Um die Krisen und Jammertäler, durch die wir heutzutage irren, zu deuten, als erschreckend bis existenzbedrohend, braucht es Metaphern.“ (Christoph Tannert im Katalogtext). Typlt schafft schonungslose kantige Metaphern, sie sind furchteinflößend, doch nichts ist schrecklicher als das Wegschauen und Abstumpfen. Somnambulismus und Pubertät sind Zwischenzustände, die nicht festgelegt sind, Widersprüchlichkeiten aushalten, keine Grenzen benötigen, offen sind für Träume und Albträume. Absurdität des Geschehens, Grausamkeit und Kälte kennzeichnen das Bildgeschehen Typlts, doch es ist nicht nur die heftige Bewegung des Pinsels spürbar, seine Figuren sind ebenso voller Energie, die Suche nach Erkenntnis nicht aufzugeben.

Somnambul
Lubomir Typlt, Somnambul, 2019, Öl auf Leinwand, 240 x 180 cm | Promo/C u. K


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