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„Mich tröstet die Liebe zur Kunst, die ich bei allen sehe“ – Paul J. Kristeller zwischen Berlin und Italien

„Mich tröstet die Liebe zur Kunst, die ich bei allen sehe“ – Paul J. Kristeller zwischen Berlin und Italien
Marcantonio Raimondi, Apollo, um 1512, Kupferstich | © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Informationen des Veranstalters

Das Kupferstichkabinett zeigt in seiner Reihe „Kabinett in der Gemäldegalerie“ herausragende Kupferstiche und Holzschnitte der italienischen Renaissance, darunter Werke von Andrea Mantegna, Giulio Campagnola und Marcantonio Raimondi. Die Kabinettausstellung lädt nicht nur dazu ein, die berühmten Meisterwerke der Graphik kennenzulernen, sondern auch dazu, sie durch die Augen des Kunsthistorikers Paul J. Kristeller zu sehen.

Paul James Kristeller (1863-1931) war Anfang der 1890er Jahre als Volontär im Kupferstichkabinett in Berlin tätig. Im Mittelpunkt seines Interesses standen vor allem italienische Holzschnitte und Kupferstiche bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts. Seine Erkenntnisse veröffentlichte Kristeller in einer Reihe von Publikationen, die bis heute zur wichtigsten Fachliteratur im Bereich der Renaissance-Druckgraphik zählen.

Wie alle ehemaligen und heutigen Volontäre im Kupferstichkabinett, erwarb Kristeller auch wichtige Kenntnisse zu verschiedenen Themen rund um die Organisation einer graphischen Sammlung. Mit diesem Hintergrund und getrieben von seiner Leidenschaft für die italienische Kunst, ging er schließlich nach Italien, wo er zwischen 1894 und 1898 an der Neugestaltung der graphischen Sammlungen von Museen und Bibliotheken nach dem Vorbild des Berliner Kupferstichkabinetts arbeitete. Auch wenn für Kristeller, einen Deutschen, der in Italien für das italienische Kulturerbe zuständig war, die Arbeit nicht immer einfach war, blieb seine Motivation stets die allen gemeinsame Liebe zur Kunst. So schrieb er 1898: „Se mi conforta l’amore dell’arte, che vedo in tutti, cercherò di lottare fino a che posso e casco“ („Wenn mich die Liebe zur Kunst, die ich bei allen sehe, tröstet, werde ich versuchen zu kämpfen, solange ich kann, bis ich falle.“).

Zusammen mit einigen der Meisterwerken, die Kristeller in seinen Aufsätzen thematisierte, zeigt die Kabinettausstellung auch Objekte, die sich auf die Bewahrung der Sammlung beziehen, um einen kleinen Einblick in Kristellers Engagement im kuratorischen Bereich zu gewähren.

Eine Ausstellung des Kupferstichkabinetts in der Gemäldegalerie.

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