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Schilder einer Ausstellung – Bildbeschriftungen der Gemäldegalerie von 1830 bis heute

Schilder einer Ausstellung – Bildbeschriftungen der Gemäldegalerie von 1830 bis heute
Wilhelm Bode (sitzend) mit dem Restaurator Alois Hauser (links) und Max J. Friedländer im Alten Museum, um 1900 | © Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, Fotosammlung

In den 200 Jahren, die die Berliner Gemäldegalerie nun beinahe besteht, gab es alle Varianten von Beschriftung der ausgestellten Kunstwerken: Von Katalognummern an den Bilderrahmen, die dann in einem Handkatalog nachgeschlagen werden mussten, über handgeschrieben Schilder bis hin zu didaktischen Texten und Audioguides. Diese zahlreichen Formen der Kunstvermittlung werden nun erstmal historisch aufgearbeitet und bis Ende September in einer Kabinettsausstellung präsentiert.


Informationen des Veranstalters

Bildbeschriftungen sind die grundlegendste Form der Vermittlung und der Kommunikation mit den Besucher*innen in einem Kunstmuseum. Mal puristisch designt, mal selbst wie kleine Kunstwerke gestaltet, mal knapp gehalten, mal mitteilsam spiegeln sie Sammlungs- und Zeitgeschichte und sind stets auch Ausdruck dessen, was zu verschiedenen Zeiten als Funktion des Museums erachtet wird. In ihrer bald 200-jähringen Geschichte hat die Gemäldegalerie Berlin verschiedenste Formen von Bildbeschriftungen hervorgebracht, die nun erstmals in einer Kabinettausstellung historisch aufbereitet und in einem Zusammenspiel von Archivmaterial, Kunstwerken und historischen Raumaufnahmen in ihrem zeitgenössischen Bedeutungskontext präsentiert werden.

Beschilderung in der Gemäldegalerie

In der Frühphase der Galerie bestand die Beschilderung lediglich aus an den Rahmen angebrachten Nummern, die auf den entsprechenden Eintrag im Handkatalog verwiesen. Dies sollte weitreichende Folgen haben: Bis heute arbeitet die Gemäldegalerie mit „Katalognummern“ an Stelle von Inventarnummern.

Ab den 1870er Jahren bemühte man sich um ausführlichere Beschriftungen an den Rahmen, was zu einer intensiven theoretischen Auseinandersetzung mit Vermittlungsfragen führte. Mit dem Umzug in das Kaiser-Friedrich-Museum wurden Bildbeschriftungen erstmals an den Wänden neben den Werken angebracht.

Dass auf den neuen Schildern auch die Stifter*innen der Bilder genannt wurden, muss im Kontext des nur wenige Jahre zuvor gegründeten Kaiser Friedrich Museumsvereins gesehen werden. Die Zeit des NS-Regimes hingegen ist von der Entfernung der Namen jüdischer Stifter*innen (v. a. James Simon) von just diesen Schildern geprägt.

Handgeschriebene Schilder lassen die prekäre Lage der Museen in den Nachkriegsjahren erahnen. Die vergangenen 40 Jahre öffnen schließlich ein Spannungsfeld zwischen Audioguides, didaktischen Texten und stark reduzierter, nüchterner Beschriftung.

Schilder, Gemälde, Akten und Raumaufnahmen

Die Ausstellung zeigt einzeln erhaltene historische Schilder sowie Gemälde, die noch ihre historische Beschriftung am Rahmen tragen. Neben einer Leihgabe aus dem Kupferstichkabinett werden außerdem Einrichtungs- und Instandhaltungsakten der Gemäldegalerie sowie historische Raumaufnahmen der Gemäldegalerie aus den Beständen des Zentralarchivs der Staatlichen Museen zu sehen sein.

Eine Kabinettausstellung der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin

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