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4. Berliner Herbstsalon: Jedem das Seine

4. Berliner Herbstsalon: Jedem das Seine
Jedem das Seine | David Baltzer - 2019 | general_use

Marta Górnicka (Text und Regie) behandelt in der Berlin-Premiere ihres Stücks ein bislang verdrängtes Thema: die sexuelle Ausbeutung durch Frauen im nationalsozialistischen Deutschland, insbesondere in den Konzentrations- und Arbeitslagern. „Jedem das Seine“ geht über die rein historische Perspektive hinaus und warnt vor dem institutionalisierten Missbrauch im Zuge des Wiedererstarkens nationalistischer, streng patriarchaler Bewegungen.


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»Gewalt lagert sich im Körper ab und lässt sich nicht auslöschen! Sie steckt weiter dort«, sagt ein zehnjähriges Mädchen im Stück. Und eine ältere Frau fügt hinzu: »Selbst das Opfer kann nicht glauben, was geschehen ist, so unglaublich ist das Geschehene, das Opfer ist sich selbst ein Ding der Unmöglichkeit.« Nichts verdeutlicht diesen Sachverhalt besser, als die noch immer aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängte Geschichte der sexuellen Versklavung von Frauen durch das nationalsozialistische Deutschland. In Konzentrations- und Arbeitslagern war Sex mit Prostituierten im Lagerbordell die raffinierteste Form, Häftlinge zu noch größerer Produktivität anzutreiben. Diese Gewalt wurde nie öffentlich, geschweige denn wiedergutgemacht. Frauen als Kosten wurden ein für alle Mal aus dem kollektiven Gedächtnis über die nationalsozialistische Todesindustrie getilgt. Hat sich seit den Zeiten von Buchenwald etwas geändert?

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