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Affe

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Concertbüro Zahlmann GmbH

Franz Kafkas Erzählung „Ein Bericht für eine Akademie“ (1917) thematisiert die „Menschwerdung“ des Affen Rotpeter. Dieser erkennt, dass ihm nach Jahren im Zoo eine zweite Karriere bevorsteht: im Varieté. In dieser Zeit findet eine Anpassung an menschliche Umgangsformen statt. Ben Becker montiert den Text mit Friedrich Engels’ „Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen“ zu einem Abend, der zeigt, dass der Preis für den zivilisatorischen Fortschritt Zerstörung, Artensterben und Klimawandel ist.


Informationen des Veranstalters

Niemand geringerer als die Literaturikone Franz Kafka hat mit seinem Affenmenschen-Monolog „Bericht für Akademie“ diesen Riss zwischen Natur und Kultur spürbar und spielbar gemacht: anhand eines für Hagenbecks Tierpark gefangenen Affen, genannt „Rotpeter“, der schmerzhaft lernen musste, was es heißt, ein Mensch zu sein. Jetzt soll vor einer erlesenen Zuhörerschaft Rechenschaft ablegen über sein „äffisches Vorleben“. Doch das Martyrium seiner Anpassung an die vermeintliche Krone der Schöpfung stellt viele Wert- und Vorurteile auf den Kopf. Wo Wissenschaftler ihre Augenbrauen heben, ringt und redet Rotpeter um sein Leben. Wo von der „Freiheit des Menschen“ die Rede ist, sucht er verzweifelt nach einem Ausweg. Und wo über Identität diskutiert wird, stellt seine Geschichte die Frage: Wer ist die eigentliche Bestie, der Affe oder der Mensch? Genau diese Grenzziehung zwischen Mensch und Tier behandelt Friedrich Engels in seiner Schrift über den „Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen“. Diesen zweiten Text zieht Becker als Folie für seine Figur und die Geschichte seiner Naturentfremdung heran, um deutlich zu machen, dass für jeden vermeintlichen Fortschritt auch ein hoher Preis gezahlt werden muss, der sich am Ende zu dem summiert, was wir heute erleben: Artensterben, Klimawandel, Flucht auf einem unbewohnbar werdenden Planeten.

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