Einwanderung aus Vietnam gab es in den 70er-Jahren in beiden Teilen Deutschlands. Während in der DDR vor allem Vertragsarbeiter aus dem kommunistischen Norden lebten, kamen die sogenannten „boat people“ aus dem Süden in die BRD. Wie sich die Lebenssituation der Exil-Vietnamesen und das Verhältnis zu Deutschland nach der Wiedervereinigung änderte, illustriert das Stück von Sanja Mitrović, das beim diesjährigen Festival FIND die Uraufführung feierte.
Informationen des Veranstalters
Sanja Mitrović blickt in ihrer ersten Inszenierung an der Schaubühne auf zwei wiedervereinigte Länder, Deutschland und Vietnam, in denen Kapitalismus und Kommunismus sich einst unversöhnlich gegenüberstanden. Zusammen mit Schauspieler*innen aus dem Ensemble, die in der DDR oder der BRD groß geworden oder nach Deutschland eingewandert sind, einer ehemaligen Vertragsarbeiterin, »boat people« und Deutsch-Vietnames*innen der zweiten Generation betrachtet sie die Bruchlinien, unverheilten Wunden und unbewältigten Konflikte eines wiedervereinigten Landes und die sich wandelnden deutschen Vorstellungen von gutem Staatsbürgertum, erwünschten Geflüchteten, Gastarbeiter_innen und dämonisierten Illegalen. Sie trifft auf Kämpferinnen und Humanisten, rassistische Straftäterbanden, Biedermänner und idealistische Politiker, auf Menschen, die in keine Ideologie und kein Schema passen, und beobachtet, wie unterschiedliche politische Systeme für ihre eigenen Zwecke stets neue Bilder von Fremdem und Eigenem hervorbringen.
Infos
- Veranstaltungsort
- Schaubühne
- Adresse
- Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin
- Telefon
- 030 89 00 23
- Öffis
- UBAHN: Adenauerpl.
BUS: M19, M29 - Weitere Künstler
- Text/Regie: Sanja Mitrovic, mit Veronika Bachfischer, Mai-Phuong Kollath, Denis Kuhnert
- Raum
- Saal C
- Zusatzinformationen
- in dt. und vietnam. Sprache mit dt. u. engl. ÜT
- Datum
- 04.11.2019
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