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Die Dreigroschenoper

Die 1928 entstandene und am Berliner Ensemble uraufgeführte "Dreigroschenoper" ist eine bitterböse Analyse des Marktes und der Moral. Sie ist Schauplatz des Kampfes zwischen den Großunternehmern, vertreten durch den skrupellosen Geschäftsmann Peachum, und dem organisierten Verbrechen, verkörpert durch den berüchtigten Gangsterboss Mackie Messer. Sie konkurrieren mit unlauteren und moralisch verwerflichen Mitteln um Vormachtstellung und ökonomischen Erfolg. Mackie stellt im Laufe des Stücks die provokante wie scharfsinnige Frage "Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" – und zielt damit auf dessen Kernthema ab: die Schlechtigkeit der Welt.Jonathan Peachum betreibt einen äußerst lukrativen Handel mit der Ausstattung von Bettlern, das Geschäft mit den "Ärmsten der Armen" floriert. Doch als er erfährt, dass seine Tochter Polly heimlich Mackie Messer geheiratet hat, tobt er. Die einzige Lösung: Mackie muss an den Galgen. Trotz Pollys Warnung verlässt der frischgebackene Ehemann die Stadt nicht, sondern besucht wieder einmal die Huren von Turnbridge. Eine von ihnen, die Spelunken-Jenny, liefert ihn prompt ans Messer. Seine Hinrichtung scheint unabwendbar – bis ganz im Sinne der antiken Tragödie eine gottgleiche Fügung seinen Kopf aus der Schlinge zieht.Brechts märchenhafte Parabel erzählt von den Mechanismen des Marktes, der Korrumpiertheit der ökonomischen Verhältnisse, der Verlogenheit der bürgerlichen Moral und von den Lücken im rechtsstaatlichen System, welche ein gewiefter Geschäftsmann wie Peachum und ein ausgemachter Krimineller wie Mackie erkennen und schamlos ausnutzen – um am Ende sogar mit einem blauen Auge davonzukommen. So komisch und leicht dieser Stoff mitunter anmutet, so bitter und ernüchternd ist er im selben Moment.Als Bertolt Brecht 1928 mit den Proben beginnt, steht die Produktion unter keinem guten Stern und eine Katastrophe jagt die nächste. Als die Premiere schließlich herauskommt, katapultiert sie Brecht in den Theaterolymp, schreibt weltweit Theatergeschichte und bleibt – nicht zuletzt durch die  Musik Kurt Weills – bis heute ein Evergreen des Brecht-Theaters. Robert  Wilsons formstarke und bildintensive Inszenierung von 2007, die aktuell in  elfter Spielzeit läuft, schreibt diesen Erfolg fort.

Die Dreigroschenoper
Die Dreigroschenoper | Die Dreigroschenoper

Intendant Oliver Reese übernahm nur wenige Inszenierungen der Peymann-Ära. Dazu zählt Brechts „Dreigroschenoper“ in der Regie von Altmeister Robert Wilson. Die Erkenntnis „erst kommt das Fressen, dann die Moral“ hat in den letzten 90 Jahren nichts an Aktualität eingebüßt. Im Anschluss an die 300. Aufführung der Inszenierung lädt das Haus zur ausgelassenen Party.


Informationen des Veranstalters

Die 1928 am Berliner Ensemble uraufgeführte „Dreigroschenoper“ ist eine bitterböse Analyse des Marktes. Auf der einen Seite die Großunternehmer, vertreten durch den skrupellosen Geschäftsmann Peachum, auf der anderen Mackie Messer, der berüchtigte anarchische Verbrecher. Jonathan Peachum betreibt einen äußerst florierenden Handel mit der Ausstattung von Bettlern. Das Geschäft mit den „Ärmsten der Armen“ läuft sehr gut. Doch dann erfährt er, daß seine Tochter Polly heimlich den Gangsterboss Mackie Messer geheiratet hat. Peachum tobt … 

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