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FÄLLT AUS! Der kaukasische Kreidekreis

FÄLLT AUS! Der kaukasische Kreidekreis
Der kaukasische Kreidekreis | Gianmarco Bresadola, 2019 | general_use

Als Bertolt Brecht 1954 mit dem Berliner Ensemble vom Deutschen Theater an den Schiffbauerdamm zog, eröffnete er das Haus mit seinem 1944/45 in Kalifornien entstandenen parabelhaften Stück um einen Rechtsstreit zwischen Mutter und Pflegemutter. Der Richter Azdak wendet die Kreidekreisprobe an und entscheidet schließlich für die soziale und gegen die leibliche Mutterschaft. Peter Kleinert inszeniert das Stück mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“.


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Wer hat ein Anrecht auf die Welt? Brechts Parabel über die Frage ob »da gehören soll, was da ist, denen, die für es gut sind« erzählt mit den Mitteln des epischen Theaters eine Geschichte über Verantwortung, Menschlichkeit und einen utopisch vernünftigen Umgang mit Eigentum. Rebellion in Grusinien: Die Fürsten putschen gegen den Großfürsten und seine Gouverneure. Der mächtige und reiche Gouverneur A. wird hingerichtet. Seine Witwe kann entkommen. Sie hat eilig einige Besitztümer zusammengerafft, darüber allerdings ihren neugeborenen Sohn vergessen – auf den bereits ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Doch die Magd Grusche hat Mitleid mit dem Baby. Sie gibt es als ihr eigenes aus und flieht mit ihm in die Berge, gehetzt von den sie verfolgenden Soldaten. Grusche verteidigt den kleinen Jungen Michel, bringt ihn durch die Gefahren und Wirren des Krieges, beschützt ihn vor allen Widrigkeiten und heiratet schließlich sogar einen sterbenskranken Bauern, um das Kind zu legitimieren. Längst hat sie Michel an Kindes statt angenommen, sorgt für ihn, zieht ihn auf wie den eigenen Sohn. Doch plötzlich ist der Krieg vorbei. Der Bauer steht kerngesund vom Sterbebett auf, der Großfürst kehrt zurück und mit ihm auch die Witwe des Gouverneurs. Sie fordert nun ihren Sohn als Erben all ihrer Besitztümer zurück. Wem gehört das Kind? Steht biologische Elternschaft über sozialer? Azdak, ein meist betrunkener Dorfschreiber mit einem Herz für die Armen, der in den Zeiten der Anarchie und des Chaos auf den Richterstuhl gelangte, muss nun das Urteil fällen: Im Kreidekreis entscheidet sich, wer die wahre Mutter ist.

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