Der mürrische Alceste verachtet die Gepflogenheiten am Hof. Anderen nach dem Mund reden, um höflich zu sein? Bigott! Lieber riskiert der Querdenker eine Klage eines Dichters, dessen jüngstes Werk Alceste schonungslos auseinandergenommen hat. Doch als er sich in die deutlich jüngere Célimène verliebt, nimmt er von seinen strengen moralischen Ansprüchen Abstand, denn diesen kann die junge Frau nicht genügen. Nichtsdestotrotz spielt sie lediglich mit Aleceste. Das Gefühl des Zurückgewiesenseins führt in der Lesart von Regisseurin Anne Lenk zur titelgebenden Misanthropie.
Informationen des Veranstalters
„Der Menschenfeind“ ist auf den ersten Blick eine aufreizend schlichte Komödie: Alceste, ein adliger Schriftsteller, liebt Célimène, doch die umworbene junge Witwe hält ihn hin. Ungeduldig begibt er sich in ihr Palais um von ihr ein klares Bekenntnis zu hören. Dort trifft er auf zahlreiche kleine und größere Heuchler, auf Freunde und Konkurrenten, auf ihm gewogene Frauen. Alceste ist allen bekannt: ein anstrengender Charakter, klug, witzig, wohlhabend und voller Hass auf die Gesellschaft, zu der er gehört wie sie zu ihm. Er schlägt um sich, verletzt mit Worten, predigt unbedingte Wahrheit, Kompromisslosigkeit und gerät dabei immer mehr ins Abseits. Weltflucht scheint der einzige gehbare Weg für den Menschenfeind.
Infos
- Veranstaltungsort
- Deutsches Theater
- Adresse
- Schumannstr. 13a, 10117 Berlin
- Telefon
- 28 44 12 25
- Öffis
- SBAHN: Friedrichstr.
UBAHN: Friedrichstr.
BUS: N6, 147 - Weitere Künstler
- von Molière, Regie: Anne Lenk, mit Ulrich Matthes, Franziska Machens, Lisa Hrdina u. a.
- Datum
- 07.04.2020
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