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FÄLLT AUS! jedermann (stirbt)

FÄLLT AUS! jedermann (stirbt)
jedermann (stirbt) | Arno Declair

Max Reinhard rief 1920 die Salzburger Festspiele ins Leben, die nunmehr das 100. Jubiläum feiern. Traditionell wird jedes Jahr Hugo von Hoffmannsthal aufgeführt. Das Stück, das sich an mittelalterlichen Mysterienspielen orientiert, endet mit dem Tod des Titelhelden, der sich als reuiger Sünder zum Christentum bekennt. Die letzten Worte gehören dem Teufel: „Die Welt ist dumm, gemein und schlecht / Und geht Gewalt allzeit vor Recht, / Ist einer redlich, treu und klug / Ihn meistern Arglist und Betrug“. Ferdinand Schmalz hat den „Jedermann“ überarbeitet. Sein Protagonist erwartet keine Erlösung mehr. Er gibt sich als knallharter Geschäftsmann, der ganz im Hier und Jetzt lebt. Data Tavadze inszeniert das Stück.


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Ein blühender Garten, Zeichen des bürgerlichen Reichtums, ein Ort für ausschweifende Partys und zugleich eine hermetisch umzäunte Festung, die keine Fremden und keine Armut hereinlassen soll. Auch der Tod war nicht zum Gartenfest geladen. Gekommen ist er trotzdem. „Ists wirklich schon so spät?“. Der vielfach preisgekrönte österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz hat Hugo von Hofmannsthals „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ für das 21. Jahrhundert über- und neugeschrieben. Sein Jedermann ist kein „prächtiger Schwelger“ mehr, wie ihn der Teufel bei Hofmannsthal nennt. Er ist ein knallharter Geschäftsmann neoliberalen Zuschnitts. Dass außerhalb seines Gartenzauns das Chaos tobt und das Kriegsrecht ausgerufen ist, schert ihn wenig. Zumindest im Moment. Auch er wird den Weg allen Fleisches gehen, allerdings mit wenig Hoffnung auf das Himmelreich: „erlöst oder nicht ist wirklich unerheblich“. 

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