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Hekabe – Im Herzen der Finsternis

Hekabe – Im Herzen der Finsternis
Hekabe – Im Herzen der Finsternis | Arno Declair

Bereits in Homers „Ilias“ handelt es sich bei der Titelfigur um die sechste und somit letzte Königin Trojas, die zahleiche Dramatiker wie Euripides inspirierte. Dieser schildert sie als greise Herrscherin, die ihre 50 Kinder an den Krieg verloren hat. Sie ist die personifizierte Klage. Doch als Odysseus mit seinem Heer Troja erobert, bleibt sämtliche Empathie aus. Im Gegenteil, er wählt Hekabe aus, um sie auf dem Weg nach Hause zur Schau zu stellen und weiter zu demütigen. Regisseur Stephan Kimmig stellt die Perspektiven Homers und Euripides’ gegenüber, um letztlich ein archaisches Bild des Krieges zu zeichnen.


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Woher kommt der Hass? Wie sucht er sich seine Opfer, was für Helden produziert er? Für eine kleine Archäologie des Hasses zielt die Inszenierung von Stephan Kimmig mit Euripides‘ Drama „Hekabe“ ins Herz der Finsternis. Hekabe, Königin von Troja, ist die Übermutter der Antike, Inkarnation von Leid, Verlust und Klage, Mutter von fünfzig Söhnen und Töchtern, die alle dem trojanischen Krieg zum Opfer fallen. Doch anstelle von Empathie weckt sie bei den Gewinnern des Krieges nur Hass, vor allem bei Odysseus, dem listenreichen Strategen der Zerstörung. Unter allen Beutefrauen der besiegten Stadt ist die greise Königin diejenige, die er sich als Trophäe erwählt, um sie auf seiner Heimreise bis zur Entmenschung zu demütigen. Diese Erniedrigung der Hekabe über jede Vernunft und Rationalität hinaus beschreibt Euripides in seiner Tragödie, während Homer seinem Protagonisten Odysseus in der Ilias und Odyssee ein Heldenlied singt.

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