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Im Reich der Hungergeister

Im Reich der Hungergeister
Aneta Panek | general_use

Dass Verstorbene in ihr altes Haus zurückkehren, um sich an der vorhandenen Nahrung zu laben, ist ein Mythos, der in unterschiedlichen fernöstlichen Religionen vorkommt. Doch der unendliche Hunger der Geister kann nicht gestillt werden. Choreografin Aneta Panek beschwört in ihrer Tanz-Performance mit Projektionen die unglücklichen Seelen herauf, die zwischen Leben und Tod gefangen sind. Und Hungergeister sind keine Engel.


Informationen des Veranstalters

Hungergeister sind Geister von Verstorbenen, die in einigen ostasiatischen Religionen, Mythen und traditionellen regionalen Glaubenspraktiken unmittelbar mit der Vorstellung von Hunger und Essen, sowie mit der Ahnenverehrung verbunden sind. In China glaubt man, dass die Geister der Vorfahren zu einer bestimmten Zeit des Jahres zu ihren Häusern zurückkehren, hungrig und bereit zu essen. Zur Ehrung der hungrigen Ahnengeister entstand das jährlich gefeierte Geisterfest (verwandt mit dem Japanischen O-Bon-Matsuri), das ein wichtiger Teil des buddhistischen Lebens in China wurde. Zur Begrüßung der Geister verstorbener Verwandter, die hungrig nach Hause zurückkehren, wird Essen gereicht, und man verbrennt sogenanntes „Höllengeld“. In Japan kennt man als menschenfressende hungrige Geister die Gaki und Jikininki. Meist sind es die Geister von gierigen, selbstsüchtigen Personen, die nach dem Tod dazu verflucht wurden, menschliche Leichen auszugraben und zu essen. Sie tun dies in der Nacht und plündern dabei Friedhöfe. Segaki („Hungergeist füttern“) ist ein Ritual des japanischen Buddhismus, traditionsgemäß durchgeführt, um das Leiden der durch unersättlichen Hunger gequälten Gaki zu stoppen. Hungergeister sind eine Metapher für jene, die vergeblich versuchen, ihre illusorischen körperlichen Wünsche, sowie seelische Sehnsüchte, zu erfüllen.  

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