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Prologe zur Demokratie – I: Oremestra – mein Vergessen ist ein gut gemeinter Tod

Prologe zur Demokratie – I: Oremestra – mein Vergessen ist ein gut gemeinter Tod
Oremestra – mein Vergessen ist ein gut gemeinter Tod | Klaus Dyba

Die neue Reihe „Prologe zur Demokratie“ setzt sich in Form von Minidramen mit den Schöpfungsmythen der westlichen Demokratie auseinander. Autor Marcus Peter Tesch vereint in seinem Stück zwei zentrale Figuren der antiken „Orestie“ in einem Körper: Klytemnästa und Orest – Mutter und Sohn, die sich beide in einem Kreislauf archaischer Blutrache befinden. Erst das vermittelnde Einschreiten der Göttin Athene beendet eine Reihe von Gewalttaten, zugleich steht die Intervention für den Beginn einer neuen Ordnung. Branko Janack inszeniert den Monolog mit Birgit Unterweger (Foto).


Informationen des Veranstalters

Die Reihe „Prologe zur Demokratie“ ist eine Auseinandersetzung mit den Schöpfungsmythen der westlichen Demokratie – in essayistisch-privaten Miniaturdramen – stets mit dem Fokus auf den Moment kurz vor dem Umbruch, der Revolution, der alles für immer umkrempelnden Entwicklung. Am Beginn der Orestie steht der Wandel einer anarchischen, von Instinkten gesteuerten Gesellschaft hin zur ursprünglichsten Form der Rechtsstaatlichkeit unmittelbar bevor. Einzig Orest, Sohn des Atridenkönigs Agamemnon, muss seine Mutter Klytaimestra für den Mord an seinem Vater rächen, damit die Göttin Athene schlichtend einschreiten, den generationenüberspannenden Fluch beenden und das Prinzip der Blutrache durch das der demokratischen Volksbefragung und Rechtsprechung ersetzen kann. In „Oremestra“ sind die Figuren Klytaimestra und Orest in einem Körper vereint – „Mutter und Sohn synchron“ – und hinterfragen aus dieser Perspektive die Unabdingbarkeit ihrer Taten, die schließlich zum gesellschaftlichen Umbruch führt.

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