Informationen des Veranstalters
In sprudelnden Wortkaskaden und Gedankenskulpturen seziert Elfriede Jelinek die Klimakatastrophe ebenso wie rechtspopulistisches Gedankengut, das sich „wie die Pest“ in immer atemberaubenderem Tempo weltweit ausbreitet und beinahe sämtliche Lebensbereiche infiziert. Ausgangspunkt für ihr Schreiben war die Ibiza-Affäre, die im Mai letzten Jahres für ein Beben in der österreichischen Politik sorgte. Doch wie stets geht es Elfriede Jelinek weniger um Tagesaktualitäten denn um Grundsätzliches. So gerät die gottgleiche Selbstinszenierung eines Politikertypus ebenso ins Visier wie das gewalttätige Denken und der Anspruch auf Herrschaft über Mensch und Natur, der ihm zu Grunde liegt. Nicht nur die Medien-Landschaft soll verkauft werden, sondern die heimische Natur gleich mit: Flüsse und Seen könne man gewinnbringend privatisieren, Berge und Täler für den lukrativen Straßenbau nutzen. Jelineks hyperassoziative Textsuada unternimmt einen Rundumschlag durch das, was die Gegenwart so toxisch-infektiös und die Zukunft so fragwürdig macht – und durschreitet dabei mühelos die Jahrhunderte zurück zum Ursprung der Gewalt, der Ideologie und der Konkurrenz: zu Euripides‘ „Backchen“.
Infos
- Veranstaltungsort
- Berliner Ensemble
- Adresse
- Bertolt-Brecht-Pl. 1, 10117 Berlin
- Telefon
- 030 28 40 81 55
- Öffis
- SBAHN: Friedrichstr.
UBAHN: Friedrichstr.
BUS: N5, N6
TRAM: M1, 12 - Weitere Künstler
- von Elfriede Jelinek, Regie: Christina Tscharyiski, mit Claude De Demo, Bettina Hoppe, Stefanie Reinsperger u. a.
- Raum
- Neues Haus
- Datum
- 30.11.2020