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Tanz im August: Merce Cunningham Centennial – Berlin

Tanz im August: Merce Cunningham Centennial – Berlin
Merce Cunningham Centennial - Berlin | Laurent Philippe

Merce Cunningham (1919-2009) hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Er sei nicht Tänzer geworden, sondern schon immer gewesen, sagte einst der legendäre Choreograf, der bereits früh mit Video-Footage arbeitete und sich auch nicht vor dem Einsatz des Computers scheute. Drei seiner Arbeiten sind an diesem Abend im Rahmen des Festivals Tanz im August zu sehen. Das Ballet de Lorraine zeigt „Rainforest“ (1968) und „Sounddance“ (1975), das als Auseinandersetzung mit der Formstrenge des klassischen Balletts entstand. Der dritte Teil „Berlin Story“, für welches das Dance on Ensemble verantwortlich zeichnet, ist eine Überarbeitung von „Story“ (1963). Dafür kreierte Robert Rauschenberg in New York das Bühnenbild mit Fundstücken aus dem Theater. Diesen Part übernimmt jetzt der Berliner Künstler John Bock.


Informationen des Veranstalters

Zu seinem 100. Geburtstag im Jahr 2019 feiert „Tanz im August“ den US-amerikanischen Choreografen Merce Cunningham. Unter und zwischen den Silberwolken von Andy Warhol agieren die Tänzer*innen des Ballet de Lorraine in „RainForest“ (1968) als anmutige Zwitterwesen aus Mensch und Tier. Cunningham, nahe der Regenwälder im Staat Washington aufgewachsen, übersetzt sie hier in kleine Gesten, große Sprünge und Bewegungen am Boden, eine konzentrierte, gelassene Welt. Mit einer anderen Energie kommt „Sounddance“ daher: Cunningham schuf es 1975 nach seiner – durchaus konfliktreichen – Zusammenarbeit mit dem Ballet de l’Opéra de Paris. Es steht im Gegensatz zur Uniformität des Balletts: Vor einem elegant drapierten goldenen Vorhang entfaltet sich lust- und kraftvoll ein ‘organisiertes Chaos’, begleitet von David Tudors treibendem Sound. Merce Cunninghams STORY von 1963 war bahnbrechend mit seinen choreografischen Spielaktionen und Zufallsverfahren. Einige der Tanzsequenzen aber sind über die Jahre verloren gegangen, manche Anweisungen nicht mehr nachvollziehbar. Gemeinsam mit dem Cunningham-Experten Daniel Squire geht das DANCE ON ENSEMBLE für BERLIN STORY auf Proben- und Forschungsexpedition, um originales mit neuem Bewegungsmaterial zu kombinieren. 1963 entwickelte Robert Rauschenberg das Bühnenbild aus Fundstücken im Theater; 2019 übernimmt dies der Berliner Künstler John Bock. Die Originalmusik von Toshi Ichiyanagi wird gespielt von Rabih Mroué, Tobias Weber und Mattef Kuhlmey. 

 

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