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Unterwerfung

Unterwerfung
2017 Volksbühne Berlin | general_use

Als 2015 Michel Houllebecqs gleichnamige Romanvorlage erschien, erklärte der damalige französische Innenminister: „Frank¬reich, das ist nicht ‚Die Unterwerfung‘, das ist nicht Michel Houellebecq!“ Die Handlung ist in der nahe Zukunft angesiedelt. Extremisten liefern sich erbitterte Straßenschlachten. Um die Regierungsbildung durch die rechtsextreme Front National zu verhindern, koalieren die liberalen Parteien mit der islamischen Bewegung. Dadurch ändert sich die Gesellschaft nachhaltig. Frauen verschwinden aus der öffentlichen Arbeit, Bekleidungsvorschriften werden etabliert und die Universitäten muslimisiert. Die Bevölkerung nimmt die neuen Regeln widerspruchslos an. Karin Baier inszenierte 2016 die Romanadaption mit Edgar Selge. Ein Gastspiel des Deutschen Schauspielhauses Hamburg.


Informationen des Veranstalters

Paris im Jahre 2022: Straßenschlachten zwischen Extremisten heizen das politische Klima auf. Der Front National hat gewaltigen Zulauf. Um zu verhindern, dass er als stärkste Partei den Präsidenten stellt, koalieren die liberalen bürgerlichen Parteien mit einer gemäßigt islamischen Partei. Der Plan geht auf: In den Élysée-Palast zieht Frankreichs erster muslimischer Präsident ein. Was diese durchaus realistische Zukunftsprognose Houellebecqs erst zum Skandalon macht, ist, wie sich binnen weniger Monate das öffentliche Leben ohne jeden Widerstand wandelt. Die isla­mische Bruder­schaft, die Frankreich wie eine bankrottgegangene Firma über­nimmt, errichtet kein totalitäres Regime wie bei Huxley oder Orwell. Machtüber­nahme und Wandel vollziehen sich vollkommen unspektakulär, demokratisch und legal. Schulen und Hochschulen werden muslimisiert, die Frauen verschwinden aus der öffentlichen Arbeit, Bekleidungsvorschriften und Polygamie werden einge­führt. Und die Be­völkerung nimmt die islamischen Gebote und Verbote genauso hin, wie sie bisher Quoten­regelungen, Steuererhöhungen, Müll­trennungs­gebote oder die Privati­sierung öffentlicher Dienste akzeptiert hat.

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