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Revisiting Reza Abdoh: Theatre Visionary / The Blind Ow

Revisiting Reza Abdoh: Theatre Visionary /  The Blind Ow
2017 Volksbühne Berlin | general_use

Der iranische Theatermacher Reza Abdoh starb 1995 mit nur 32 Jahren in den USA an den Folgen von AIDS – und galt bereits als Ikone des Avantgarde-Theaters. Seine Inszenierungen zu Rassismus und den USA sollten, so verfügte er, nicht mehr aufgeführt werden. Doch Videos, wie sie nun in den Kunst-Werken laufen, und sein Film „The Blind Owl“ berichten von seinem Werk. Den zeigt heute die Volksbühne, zusammen mit dem Dokumentarfilm seines Wegbegleiters Adam Sochs (5 €).


Informationen des Veranstalters

18:00 Getränke an der Bar

19:00 Screening von Adam Sochs Reza Abdoh: Theatre Visionary

20:30 Diskussion zwischen Adam Soch und Cathrin Mayer, Kuratorin der KW Institute for Contemporary Art

21:00 Screening von Reza Abdohs The Blind Owl

Sie sind herzlich dazu eingeladen, am kompletten Abendprogramm oder nur an einzelnen Programmpunkten teilzunehmen.

Der Abend erörtert filmische Ansätze in der Arbeit von Reza Abdoh im Rahmen des laufenden Programms seiner aktuellen Einzelausstellung in den KW Institute for Contemporary Art. Der Dokumentarfilm Reza Abdoh: Theatre Visionary (2015) des langjährigen Videokollegen und Archivars Adam Soch, präsentiert ein anschauliches Porträt des Theaterdirektors anhand von Videomaterial und Interviews von ehemaligen Mitgliedern seines dar a luz -Theater-Ensembles. Anschließend wird Abdohs ikonischer Film The Blind Owl (1992) gezeigt, der die charakteristische Bildsprache unterstreicht, die seine Theaterstücke prägte..

Adam Soch floh 1980 aus dem kommunistischen Osteuropa, um sich in den Vereinigten Staaten auf die Suche nach kreativer Freiheit zu begeben. Prägend war die Zusammenarbeit mit Reza Abdoh, Adam Soch entwarf Projektionen für Abdohs Theaterstücke The Hip-Hop Waltz of Eurydice, Bogeyman, The Law of Remains, Tight Right White, and Quotations from a Ruined City. Er produzierte auch The Blind Owl, den ersten und einzigen Spielfilm von Reza Abdoh. Das Los Angeles Museum of Contemporary Art hat Bilder seiner Arbeit in ihre Studiensammlung aufgenommen. Adam Soch ist einer der vier Gründer des Classic Arts Showcase des ARTS Channel, einer rund um die Uhr landesweit ausgestrahlten Fernsehsendung, die die klassischen Künste der Musik, des Balletts, der Oper, des Theaters, des Dokumentarfilms und des Tanzes umfasst.

Die Zusammenarbeit zwischen Volksbühne und den KW Institute for Contemporary Art findet anlässlich Reza Abdohs dortiger Solo-Ausstellung statt. Der iranische Theatermacher Reza Abdoh (1963–1995) war für seine groß angelegten, experimentellen, konfrontativen und oft schockierenden Theaterproduktionen bekannt. Seine ästhetische Formsprache war unerbittlich, rücksichtslos erfinderisch und mannigfach inspiriert – von der Geschichte des avantgardistischen Theaters, Märchen, BDSM, Talkshows, Raves und Videokunst. In seinem mehr als zwölf Jahre umfassenden Schaffen brach Abdoh mit sämtlichen Parametern des Theaters und brachte seine Schauspieler und das Publikum oft an ihre Grenzen. Abdohs halluzinatorische Traumlandschaften waren eindringlich, seine Inszenierungen adressierten sprachgewaltig die bitteren politischen Realitäten seiner Zeit – vom staatlich sanktionierten Rassismus über die Weigerung der Reagan-Regierung, sich der AIDS-Krise anzunehmen, bis hin zu den kriegerischen Auseinandersetzungen der Vereinigten Staaten. Als Abdoh 1995 im Alter von nur 32 Jahren an AIDS verstarb, galt er bereits als eine der bedeutendsten Figuren des amerikanischen Avantgarde-Theaters. Kurz vor seinem Tod verfügte er, dass seine Stücke nicht neu aufgeführt werden dürfen. Hinterlassenschaften seiner Arbeit sind bis heute auf alten Videokassetten zu finden, die noch immer als Inspirationsquelle unter experimentellen Theaterensembles zirkulieren und die als Grundlage für die Ausstellung in den KW Institute for Contemporary Art dienen. Kurator*innen: Bidoun (Negar Azimi, Tiffany Malakooti, Babak Radboy) und Krist Gruijthuijsen.

Fotos: Filmstills, The Blind Owl, Reza Abdoh, 1992

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