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Forschen, Entdecken, Verstehen – Die Wunderkammer Olbricht

Auf Entdeckungsreise mit Alexander von Humboldt

Forschen, Entdecken, Verstehen – Die Wunderkammer Olbricht
Humboldt-Pokal, Niederländisch, 1648-1653, Provenienz Alexander von Humboldt | © Kunstkammer Georg Laue, München, Olbricht Collection

Informationen des Veranstalters

Anlässlich des Humboldtjahres hat der me Collectors Room Berlin eine Schnitzeljagd durch die Stadt entwickelt, die zu wichtigen Stationen in Humboldts Leben führt. Es werden Workshops für Kinder und Jugendliche zum Thema angeboten und ein neuer Videoguide mit Thomas Olbricht (Sammler) und Georg Laue (Kurator) leitet durch die Wunderkammer, in der u.a. auch der Humboldt-Pokal und „Humboldt-Briefmarken“ zu finden sind.

Als Wissenschaftler, Anthropologe und Historiker beeindruckte Alexander von Humboldt (*14.09.1769 † 06.05.1859) bereits zu Lebzeiten seine Mitmenschen. In Berlin geboren, von dort aus weitgereist, ließ Humboldt sich 1827 dauerhaft in seiner Heimatstadt nieder. Obschon er von dort nach wie vor immer wieder in das Neue und Unbekannte aufbrach, war er dennoch fest in der Hauptstadt verankert, denn „Alexander von Humboldt gehört nach Berlin (…). Aber er gehört auch der Welt.“[1]

Schnitzeljagd

Spurensuchende können zu Fuß oder mit dem Fahrrad wichtige Originalorte aus dem Leben und Wirken von Alexander von Humboldt erkunden, sie lernen Details über die Geschichten und können seinen (Alltags-)Wegen nachspüren. Die Schnitzeljagd ist kostenfrei und kann ab sofort hier heruntergeladen werden. Alternativ kann sie am Counter im me Collectors Room Berlin abgeholt werden.

Die finale Station der Schnitzeljagd ist in der Wunderkammer Olbricht. Dort befindet sich neben einigen Briefmarken, die Alexander von Humboldt selbst oder von ihm entdeckte Tiere oder Pflanzen zeigen, der Humboldt-Pokal, der Mitte des 17. Jahrhunderts vom niederländisch-brasilianischen Generalgouverneurs Johann Moritz von Naussau in Auftrag gegeben wurde und der 1795 in den Besitz von Alexander von Humboldt gelangte (siehe Abbildung).

Kunst- und Wunderkammern entstanden erstmals während der Spätrenaissance und im Barock. Es waren private Sammlungsräume, in denen kostbare Kunstwerke (Artificialia), seltene Naturalien (Naturalia), wissenschaftliche Instrumente (Scientifica), Objekte aus fremden Welten (Exotica) und unerklärliche Dinge (Mirabilia) aufbewahrt wurden. Als Sammlung enzyklopädischen Charakters soll die Kunst- und Wunderkammer ein Abbild der Welt im Kleinen sein und die Stellung des Menschen im Universum verdeutlichen. In ihr spiegelt sich nicht nur die Naturphilosophie der Frühen Neuzeit wider, sondern auch die Wissenskategorien, die dem damaligen Verständnis der Welt zugrunde liegen. Das ganzheitliche Verständnis der Welt, das damals bereits seinen Anfang nahm und durch Forscherexistenzen wie Humboldt aufgegriffen wurde, hat nichts von seiner Aktualität verloren.

Workshops für Kinder und Jugendliche

Für Kitagruppen und Schulklassen finden Workshops zum Thema „Wunderkammer und Humboldt“ statt. Die Kinder begeben sich auf eine besondere Feldforschung durch die Wunderkammer, um gemäß Humboldts Verständnis der Natur als Ganzes, verschiedenste Bereiche kennenzulernen und zu erforschen. Dabei entdecken die Kinder den Humboldtpokal, interessante Messinstrumente, exotische Pflanzen und andere ungewöhnliche organische Formen und untersuchen die Objekte auf ihre Herkunft und Materialität. Im praktischen Teil entwickeln die Kinder und Jugendlichen eigenständig eine Phantasie-Pflanze und erlernen eine archäologische Zeichentechnik.

Videotour

Mit der neuen Videotour führen Thomas Olbricht und Georg Laue (Kunstkammer Georg Laue) die Besucher*innen durch die Wunderkammer Olbricht. Sie geben sowohl Einblicke in das Konzept der Kunst- und Wunderkammer als auch Hintergrundinformationen zu einzelnen ausgewählten Objekten und Highlights.

[1] Fischer, Ernst Peter: Noch wichtiger als Wissen ist Phantasie. Die 50 besten Erkenntnisse der Wissenschaft von Galilei bis Einstein, 3. Auflage, München, 2016, S. 185.

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