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Kontinuitäten des Antisemitismus

Kontinuitäten des Antisemitismus
Volksbühne Berlin | general_use

Informationen des Veranstalters

Der Eurovision Song Contest, das Pop-Kultur Berlin Festival, die Ruhrtriennale oder etwa das deutsch-israelische Filmfestival »Seret« – sie alle waren mit Aufrufen der BDS-Kampagne konfrontiert. „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“ (BDS) hat zum Ziel den Staat Israel politisch, wirtschaftlich, und kulturell zu isolieren. Die transnationale Kampagne wird vielfach als antisemitisch eingestuft, erfährt aber auch viel Zuspruch. Im Mai 2019 verurteilte der Bundestag mit grosser Mehrheit die BDS-Bewegung, ihre Methoden und Argumentationsmuster als antisemitisch. Allerdings gab es hier heftige Auseinandersetzungen auch innerhalb der Fraktionen. Insbesondere durch ihre öffentlichkeitswirksamen Boykottaufrufe, steht die BDS-Bewegung im Zentrum der Debatten im Kunst- und Kulturbereich. Hier hat sie eine Vielzahl von prominenten Unterstützer*innen und gibt immer öfter den Ton an. Berechtigte Kritik an dieser Allianz wird in der Regel nicht von den Akteur*innen der Kunst- und Kulturszene geäußert. Im Kontext von Kulturveranstaltungen hat sich längst eine rituelle Umkehr des Kräfteverhältnisses etabliert, bei der nicht die ausgegrenzten israelischen Künstler*innen die Opfer von Boykott sind, sondern die Boykotteure zu Opfern von Zensur verklärt werden. Dieses auch bei Rechtsextremen bewährte Schema, transportiert u.a. bereits antisemitische Klischees von „den übermächtigen“ Juden. Antisemitismus wird in- und durch die Kunst zu selten problematisiert und folglich externalisiert. Eine gezielte Auseinandersetzung mit (dem eigenen) Antisemitismus findet daher kaum statt. Nicht erst nach dem rechtsterroristischen Mordanschlag in Halle, steht dies im krassen Gegensatz zur gesellschaftlichen Relevanz des Antisemitismus. Die Veranstaltung „Kontinuitäten des Antimitismus – Boykott gegen Israel“ geht der Frage nach, weshalb BDS gerade in großen Teilen der Kunst- und Kultur Unterstützung erfährt. Die Gäste sprechen über die Methoden und Argumentionslinien von BDS und inwiefern diese antisemitischen Kontinuitäten folgen.

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