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FÄLLT AUS! Die Enden der Parabel

FÄLLT AUS! Die Enden der Parabel
Die Enden der Parabel | SWR/Nirto Karsten Fischer

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Klaus Buhlert inszeniert Thomas Pynchons legendären Roman über die V2. Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, kapitulierte das Dritte Reich, der Zweite Weltkrieg war in Europa beendet. SWR2 stellt die Ursendung des rund 14-stündigen Hörspiels Die Enden der Parabel nach dem 1973 erschienenen Roman Gravity’s Rainbow von Thomas Pynchon ins Zentrum des Erinnerns an das Kriegsende. Der Hörspielmacher Klaus Buhlert ( Ulysses , SWR 2012) hat sich mit einem hochkarätigen Ensemble von Schauspielerinnen und Schauspielern der Inszenierung dieses legendären Werkes der literarischen Postmoderne und Pop-Kultur angenommen. Er inszeniert den Roman mit all seinen absurd-komischen Szenen als suggestives Pophörspiel, das Hörerinnen und Hörer gleich einem Soundtrack in den Bann zieht und trotz aller Komplexität Pynchons Welt „akustisch“ begreifbar macht.

Auflösung menschlicher Identitäten und ihrer Freiheiten

Pynchon hatte jahrzehntelang alle Angebote, seinen bedeutendsten Roman zu adaptieren, abgelehnt. Wohl nicht zufällig zum 75. Jahrestag erlaubte er weltweit erstmalig dem SWR eine Bearbeitung. Denn der Roman spielt zwischen Ende 1944 und August 1945 und erzählt vom Zusammenbruch des Dritten Reichs und der folgenden kurzen Zeit gesellschaftlicher Anarchie. Pynchon entwirft dies als aberwitzigen paranoiden Trip, der um die Abgründe von Waffentechnik und biologischer Konditionierung des Menschen weiß. All das mündet in die gnadenlose Auflösung menschlicher Identitäten und Freiheiten. Zugleich wird diese „Wendezeit“ als Vorläufer globaler Überwachungssysteme kenntlich. Heutige Wirklichkeitserfahrungen machen diesen Roman somit aktueller denn je.

Thomas Pynchon, geboren 1937 in Glen Cove/Long Island, New York, veröffentlichte bisher acht Romane und einen Band mit Erzählungen. Er lebt in New York, tritt jedoch nicht in der Öffentlichkeit auf. Gravity‘s Rainbow erschien 1973 und erhielt den National Book Award. Die deutsche Übersetzung stammt von Elfriede Jelinek und Thomas Piltz. Hörspielbearbeitung, Musik und Regie: Klaus Buhlert. Dramaturgie: Manfred Hess. Produktion: SWR/DLF 2020. CD-Edition bei Hörbuch Hamburg ab 24. April 2020.

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