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Berliner Philharmoniker, Ltg. Herbert Blomstedt, Leif Ove Andsnes (Klavier)

Berliner Philharmoniker, Ltg. Herbert Blomstedt, Leif Ove Andsnes (Klavier)
M. Lengemann

Neben der Siebenten stellt die vierte Sinfonie die beliebteste im Oeuvre Anton Bruckners dar. Die erste Fassung stellte der Komponist 1874 fertig, zweimal überarbeitete er die Partitur bis 1880. Da sich Bruckner von einer mittelalterlichen Stadt inspirieren ließ, erhielt sie den Beinamen „die Romantische“. Am Pult steht bei der Aufführung der zweiten Fassung Herbert Blomstedt. Der schwedische Bruckner-Spezialist hat für den Auftakt des Konzerts Mozarts Klavier und Orchester Es-Dur KV 482 ausgesucht, bei dem Leif Ove Andsnes als Solist fungiert.


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Anton Bruckner bezeichnete seine 1874 komponierte, bis 1880 einschneidenden Umarbeitungen unterzogene Vierte Symphonie wiederholt als »romantisch«. Was er darunter verstand, erläuterte der Komponist zehn Jahre später, nachdem er dem Werk seine heute als endgültig angesehene Form verliehen hatte: »In der romantischen 4. Sinfonie ist in dem 1. Satz das Horn gemeint, das vom Rathaus herab in den Tag ruft. Dann entwickelt sich das Leben; in der Gesangsperiode ist das Thema: der Gesang der Kohlmeise […]. 2. Satz: Lied, Gebeth, Ständchen. 3. Jagd und im Trio wie während des Mittagsmahles im Wald ein Leierkasten aufspielt.« Anderen Quellen zufolge soll Bruckner bei der Komposition des Kopfsatzes eine »mittelalterliche Stadt« in der »Morgendämmerung« sowie »Waldesrauschen« im Kopf gehabt haben, während der Arbeit am zweiten Satz hingegen einen »verliebten Bub« beim erfolglosen »Fensterln«, beim Finale ein »Volksfest«. Weitere Beispiele, wie Bruckner sich um eine sprachliche Beschreibung seiner Musik bemühte, ließen sich mehrfach anführen. Eine definitive Aussage im Sinne eines Programms zu seiner Vierten Symphonie blieb er bemerkenswerterweise aber schuldig. Und die standardisierte, viersätzige Satzfolge der Komposition lässt keinen Zweifel daran, dass sich Bruckner eher an klassischen Vorbildern, denn an Werken der sogenannten »Programmmusik« orientierte.Mit Herbert Blomstedt nimmt sich nicht nur ein langjähriger künstlerischer Partner der Berliner Philharmoniker Bruckners Vierter Symphonie an, sondern zugleich ein Dirigent, der sein tiefes Verständnis für die Musik dieses Komponisten mit denkwürdigen Konzerten in Berlin bereits schon oft unter Beweis gestellt hat.In der ersten Konzerthälfte gibt es ein Wiedersehen mit dem PianistinResidence der Saison 2010/2011: Leif Ove Andsnes. Der norwegische Pianist, dessen Interpretationen die New York Times einmal »meisterliche Eleganz, Kraft und Einsicht« attestierte, zeigt seine Sicht auf Wolfgang Amadeus Mozarts 1785 in Wien entstandenes Klavierkonzert Es-Dur KV 482. Das Werk zählt zu den sogenannten »symphonischen« Klavierkonzerten Mozarts, in denen der Komponist auf dem Höhepunkt seiner Wiener Glanzzeit neue, zukunftsweisende Wege der Orchesterbehandlung beschritt. Dass Mozart das Es-Dur-Konzert in unmittelbarer zeitlicher Nachbarschaft zu seiner Arbeit an der Oper Le nozze di Figaro schrieb, ist aus der heiter gestimmten, nur in den Variationen des langsamen Mittelsatzes einer sanften Melancholie weichenden Grundstimmung deutlich herauszuhören.

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