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Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Rundfunkchor Berlin: Solist*innen: Sally Matthews, Pavol Breslik, Alexander Roslavets u. a., Ltg. Robin Ticciati

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Rundfunkchor Berlin: Solist*innen: Sally Matthews, Pavol Breslik, Alexander Roslavets u. a., Ltg. Robin Ticciati
Thomas Michler/Nationalpark Bayerischer Wald

Rusalka ist die wohl berühmteste Nixe aller Zeiten. Zu Weltruhm gelangte sie durch die gleichnamige Oper von Antonin Dvořák, die 1901 im Prager Nationaltheater uraufgeführt wurde. Rusalka ist eine zauberhafte Nixe. Doch als sie ein Mensch werden will, beginnt das Unheil. Im Rahmen des Musikfests 2019 bringt unter der Leitung seines Chefdirigenten Robin Ticciati das DSO die tschechische Oper konzertant zur Aufführung. In der Titelrolle singt die Sopranistin Sally Matthews (Foto) die wohl beliebteste Arie der Oper: „Lied an den Mond“. Eintritt 20-65 Euro.


Informationen des Veranstalters

Das Musikfest begann mit einer großen Oper; sie wurde halbszenisch dargeboten. Es endet mit einer großen Oper, die konzertant aufgeführt wird. Den Blick nach Paris zu Berlioz ergänzt derjenige nach Prag zu Antonín Dvořák. Wie am 2. September („Die Frau ohne Schatten”) befinden wir uns jenseits von Wagner – an einem ästhetischen Ort, den Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts nicht so leicht fanden. Mit vier Symphonischen Dichtungen arbeitete sich Dvořák, von einer längeren Amerika-Mission zurückgekehrt, zu seiner vorletzten Oper vor und vollzog damit im Zeitraffer eine Entwicklung nach, die sein jüngerer deutscher Kollege Richard Strauss ähnlich durchlief. Wie in seinen Tondichtungen wählte er einen Märchenstoff, der zwar im Tschechischen eine eigene Überlieferung hatte, aber ähnlich auch in anderen Sprachen erzählt wurde: die Geschichte von der Meerjungfrau, die sich verliebt, nach einem Menschenleben sehnt und durch die Untreue ihres Herren Menschen aus der neuen Gemeinschaft verstoßen wird, ohne in ihre alte zurückkehren zu können. Ihre Seele findet nicht zur Ruhe, sondern irrlichtert umher. Neben der Technik charakterisierender Grundmotive – einer enormen Stilisierung der Wagnerschen Leitmotivik, führte er auch die Kunst weiter, aus dem Melos der Sprache prägnante Klang- und Themengestalten zu gewinnen. Die plastische Harmonik und die souveräne Orchestrierung, die nach neun Symphonien und etlichen Tondichtungen an Kraft und Transparenz gewann, zeigen den Komponisten auf dem Weg zu neuen Ausdrucks- und Formqualitäten seiner Musik. Vielleicht haben diejenigen Recht, die sagen, der tschechische Komponist habe sich nicht auf der Schnellstraße, sondern auf dem Wald- und Wasserweg Richtung Moderne bewegt, dabei aber manches entdeckt, was andere, forschere Kollegen überhörten.

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