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Israel Philharmonic Orchestra, Ltg. Zubin Mehta, Gil Shaham (Violine)

Israel Philharmonic Orchestra, Ltg. Zubin Mehta, Gil Shaham (Violine)
Archives des Israel Philharmonic Orchestra

Unfassbare 50 Jahre leitete der indische Dirigent das Israel Philharmonic Orchestra. In diesem Sommer nimmt er jedoch Abschied – und begibt sich mit dem Ensemble auf Farewell-Tour. Auf dem Programm des Gastspiels beim Musikfest stehen u.a. Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-Moll op. 64 und das wohl bekannteste Werk von Hector Berlioz, die „Symphonie Fantastique“.


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1969 arbeitete Zubin Mehta erstmals mit dem Israel Philharmonic Orchestra (IPO) zusammen, zu dessen Musikdirektor er 1977 berufen wurde, 1981 wurde sein Vertrag auf Lebenszeit verlängert. Nun macht der 83-jährige Maestro auf seiner letzten Tournee mit dem Orchester, dem er und das ihm ans Herz gewachsen ist, Station beim Musikfest Berlin. Dem eigensinnigen Heroen des Festivals, Hector Berlioz, und dessen wohl bekanntestem Werk, der „Symphonie Fantastique“, bescheren sie gemeinsam ein klassizistisches Vorspiel.

Ödön Pártos gehörte zu den Pionieren des IPO. Bronislaw Huberman lud ihn 1938 als Solobratscher für das neu gegründete Orchester ein. Pártos, der in seiner Geburtsstadt Budapest u. a. bei Jenö Hubay Violine und bei Zoltán Kodály Komposition studiert hatte, ab 1927 als konzertierender Künstler in Berlin gelebt und dort 1933 die Konzertmeisterstelle beim Orchester des Jüdischen Kulturbunds übernommen hatte, blieb in dieser Funktion bis 1956. Als Komponist gehörte er zu den Exponenten einer Moderne, die sich auf der Basis europäischer Erfahrungen auch mit orientalischen Traditionen auseinandersetzte. Das „Concertino“, das er 1932 für Streichquartett komponierte und 1939 für Streichorchester überarbeitete, ließ er als einziges Werk aus seiner europäischen Periode gelten. Die Komposition des 25-Jährigen ist noch stark von Bartók und seiner Idee der Ensemblevirtuosität beeinflusst.

Huberman legte von Anfang an Wert darauf, dass die führenden Musiker*innen des IPO auch als Solist*innen mit dem Orchester auftraten, als Einzelne oder in der Gruppe, wie in Haydns „Sinfonia concertante“. Etwas vom Erbe dieser raren Gattung, die sich in Frankreich besonderer Beliebtheit erfreute, wirkt in Berlioz’ „Fantastique“ nach: in der Art, Instrumente wie Personen eines Dramas zu führen, etwa in der Tanzszene des zweiten und im Fernduett zwischen Englischhorn und Oboe im dritten Satz, vor allem aber in der höllisch-abgründigen Brillanz des Finales.

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