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Lucile Richardot (Mezzosopran), Sébastien Daucé (Orgel) und das Ensemble Correspondances

Lucile Richardot (Mezzosopran), Sébastien Daucé (Orgel) und das Ensemble Correspondances
Joseph Molina

„Perpetual Night“ ist der Abend des französische Barockensembles Correspondances überschrieben. Unter der Leitung Sébastien Daucés singt die Mezzosopranistin Lucile Richardot (Foto) englische Ayres und Songs aus dem 17. Jahrhundert. Ihre wandelbar androgyne Stimme prädestiniert sie zur idealen Interpretin dieser atmosphärischen Musik. Auf dem Programm stehen unter anderem Stücke von Henry Purcell, Matthew Locke und William Lawes.; von letzterem die Elegie „Music the master of thy art is dead“ auf den Tod seines Kollegen John Tomkins. Eintritt 10 26 Euro


Informationen des Veranstalters

Die Melancholie galt als Leiden der Genies. Der britische Universalgelehrte Robert Burton widmete ihr 1621 ein umfangreiches Kompendium, das umgehend zum Bestseller avancierte: »Viele werden beim Anhören von Musik melancholisch, aber es ist eine lustvolle Melancholie, die dabei entsteht.« Mehr noch als auf dem europäischen Kontinent wurde in Großbritannien die »sweet melancholy« als Geisteshaltung kultiviert, da der melancholische Mensch als besonders tiefsinnig und kreativ galt.Kein Wunder, dass die Melancholie auch ein Lieblingsthema der englischen Musik wurde – jene bitter-süße Schwermut, der sich die Mezzosopranistin Lucile Richardot und das von Sébastien Daucé geleitete französische Barockensemble Correspondances in diesem Konzert unter dem Motto »Perpetual Night« widmen. Das Programm enthält »Ayres and Songs« von jener melancholisch abschattierten Stimmung, die man gemeinhin mit dem englischen Lautenlied des 17. Jahrhunderts assoziiert.Aus der älteren Generation sind dabei Komponisten wie Robert Johnson, John Coperario und Robert Ramsey vertreten, aus der jüngeren John Blow, Henry Purcell und andere. Sie alle profitierten von einem regen kulturellen Austausch zwischen England, Frankreich und Italien, der in dieser Zeit das Musikleben bereichert hat – deutlich zu hören etwa in Nicholas Laniers »No more shall meads be deck’d with flowers«, das in der Art der Passacaglia auf einer absteigenden Tonfolge basiert. Die Auslöser der Melancholie sind in diesen Liedern Trennungsschmerz, unerfüllte Liebe, unbestimmte Sehnsüchte, der tragische Verlust eines jungen Prinzen oder – wie in der Elegie »Music the master of thy art is dead« von William Lawes – die Trauer um den Freund und Komponistenkollegen John Tomkins.

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