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Pierre-Laurent Aimard (Klavier)

Pierre-Laurent Aimard (Klavier)
British Library Sound Archive

Olivier Messiaen komponierte das aus dreizehn Stücken bestehende Werk „Catalogue d’oiseaux“ für ein Solopiano zwischen Oktober 1956 und September 1958. Darin setzt er sich mit der in Frankreich vorkommenden Vogelwelt und Landschaft auseinander. Seine Frau Yvonne Loriod, der er die Komposition widmete, brachte es zur Uraufführung. Bei ihr studierte Pierre-Laurent Aimard Klavier, der mit seiner Interpretation das diesjährige Musikfest eröffnet.


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Vorabende großer Ereignisse haben ihre eigene Atmosphäre. Das Musikfest Berlin pflegt diese kulturelle Urerfahrung. Ehe das Festival mit Hector Berlioz’ Künstleroper „Benvenuto Cellini“ eröffnet wird, widmet sich Pierre-Laurent Aimard einem anderen französischen Komponisten, der ein gutes Jahrhundert später nicht weniger kontrovers in seiner Zeit wirkte. Olivier Messiaen machte in den späten 1950er Jahren mit dem„Catalogue d’oiseaux“ klar, wohin sein Weg führen würde: nicht zur seriellen Durchorganisation, nicht zum elektronischen Experiment, sondern zurück (oder voran) zur Natur, „in der schon vieles existiert, nur hat man nicht darauf gehört. Man spricht von Tonarten und Modi – die Vögel haben sie. Man spricht von Teilung in kleine Intervalle – die Vögel machen sie. Man sprach seit Wagner viel von Leitmotiven – jeder Vogel ist ein lebendiges Leitmotiv. Man spricht von aleatorischer Musik: das Erwachen der Vögel ist ein aleatorisches Ereignis. Ich habe die Vögel gewählt, andere den Synthesizer.“

Die 13 Stücke des „Catalogue“, zusammengefasst in sieben Heften (Messiaen faszinierten Primzahlen) bilden ähnlich wie Bachs „Wohltemperiertes Clavier“ ein kompositorisches und pianistisches Kompendium. In jedem Stück steht ein Vogel mit seinem Gesang im Mittelpunkt. Er gibt die ,Grundtonart‘ vor. Die Stimmen um ihn her sorgen für Kontrapunkte und Modulationen. Der „Catalogue” ist zugleich ein Bekenntniswerk. Messiaen widmete ihn seinen „geflügelten Vorbildern” und der Pianistin Yvonne Loriod, seiner späteren zweiten Frau.

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