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Mdou Moctar

Mdou Moctar
2017 Volksbühne Berlin | general_use

Der nigrische Gitarrist und Singer-Songwriter ist auch im Filmbereich ein Pionier. Vor vier Jahren entschloss er sich, mittels Tantiemen und Crowdfunding den ersten Spielfilm zu produzieren, der auf Tuareg gedreht wurde. Der heute 34-Jährige verkörperte in „Akounak Tedalat Taha Tazoughai“ die Hauptrolle und zeichnete für den Score verantwortlich. Seine Songs komponierte er anfangs auf einer selbstgebauten E-Gitarre, die der Vater aber verbrannte. „Ilana“ lautet der Titel des neuen, mittlerweile vierten Albums, das zu Blues-Rock-Klängen, die Nöte der jungen Tuareg reflektiert.


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African Acid is the Future: Das unkonventionelle Spiel seiner Tuareggitarre macht Mdou Moctar zu einem der innovativsten Interpreten zeitgenössischer Musik aus der Sahara. Dabei wird er besonders für seine poetischen Eigenkompositionen gefeiert. Er gilt als ein origineller Schöpfer in einem Genre, das von Coverbands definiert wird. Seitdem Sahara-Rock zu einem der größten Musikexporte des Kontinents geworden ist, schreddert Mdou Moctar seine Gitarre mit einer unerbittlichen und frenetischen Energie.

Mdou Moctar stammt aus einem kleinen Dorf im Zentralniger, in einer abgelegenen, von religiöser Tradition geprägten Region. Da weltliche Musik dort verboten war, brachte er sich selbst bei, auf einer selbstgebauten Gitarre zu spielen, die aus Holz zusammengesetzt war. Unter den Dorfjugendlichen wurde er sofort zum Star. Später überzeugten seine Lieder mit ihren Texten über Respekt, Ehre und Tradition zu seiner Überraschung auch lokale religiöse Führer.

2008 reiste Mdou nach Nigeria, um sein Debütalbum mit spacigem Autotune, Drumcomputer und Synthesizer aufzunehmen. Das Album wurde zu einem viralen Hit in den mp3-Netzwerken Westafrikas und ein Lied schaffte es auf die Compilation Music from Saharan Cellphones. 2013 veröffentlichte er Afelan, das aus field recordings von in seinem Dorf aufgenommenen Auftritten zusammengestellt wurde. Schließlich produzierte er 2017 mit Sousoume Tamachek ein Solo-Volksalbum, eine sanfte, fröhliche Aufnahme, die an ruhige Wüstenlandschaften erinnert. Ohne andere Bandmitglieder spielt er jedes Instrument auf der Platte selbst. „Ich bin ein sehr neugieriger Mensch und möchte die Tuareg-Musik weit bringen“, sagt er.

Ilana, 2018 in Detroit aufgenommen, ist das neueste Werk von Moctar und wird das an diesem Abend neben den Klassikern aus seinem Repertoire zu hören sein, wenn er schließlich im Rahmen von African Acid Is The Future in der intimen Atmosphäre des Grünen Salons auftritt

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