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Raphael Saadiq

Raphael Saadiq
Foto: Aaron Rapoport

Raphael Saadiq ist, was man einen „Artist’s Artist” nennt: Er fliegt seit fast dreißig Jahren unter dem Radar. Aber die Liste der Künstler*innen, mit denen er gearbeitet hat (als Musiker, Sänger und Produzent), könnte diese Spalte allein füllen: Prince, Whitney Houston, The Isley Brothers, A Tribe Called Quest, Erykah Badu, um nur ein paar zu nennen. Mit Solange koproduzierte er deren Durchbruch-Album „A Seat at the Table”, D’Angelo bezeichnete ihn als bestgehütetes Geheimnis im R’n’B. Das könnte sich mit seinem Album „Jimmy Lee“ ändern, das Raphael Saadiqs Vorliebe für 70s-Soul mit Anleihen beim Funkrock, eine Reminiszenz an seinen Mentor Prince, und dem polierten Oberflächenglanz des Blue-Eyed Soul verbindet.

Saadiq hat gute Chancen, sich neben D’Angelo, Kendrick Lamar (der ebenfalls auf dem Album zu hören ist), Solange und Kamasi Washington als moderner Klassiker einzureihen. „Jimmy Lee“, eine Hommage an seinen Bruder, der an einer Überdosis starb, ist durchzogen von afroamerikanischen Alltagserfahrungen. Saadiq, neben Questlove aktuell der kompetenteste Produzent für Vintage-Soul (nicht zu verwechseln mit „Retro“), greift weit in die Geschichte hinein. Das Beste aber: Für einen Künstler, der sich lieber im Hintergrund aufhält, ist er auch ein grandioser Performer. 

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