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The Waterboys

The Waterboys
Foto: Promo

Mike Scott ist das einzige verbliebene Gründungsmitglied seiner Band. Und macht einfach immer weiter

Vermutlich hatte Albert Camus doch recht, der glaubte, dass wir uns Sisyphus als glücklichen Menschen vorstellen müssen. Dazu verdonnert, ein und denselben Felsen immer wieder den gleichen Berg hochzuschleppen, doch „sein Schicksal gehört ihm“. Auch Mike Scott, Mastermind der Waterboys (die aktuelle Besetzung umfasst sechs Musiker, aber der Wikipedia-Eintrag weiß von 79 ehemaligen Mitgliedern), hat auf der Suche nach Seelenfrieden, Liebe und dem ganz großen Song-Kunstwerk so ziemlich alles durch, darunter auch die üblichen Drogen und die Mitgliedschaft in einer New-Age-Sekte. Und doch macht er immer weiter, jedem Idol – von Elvis Presley bis William Butler Yeats – wird gehuldigt, aus jedem Buch, dass er gelesen hat, wird ein Song.

Das hätte etwas Sentimentales, Rührendes, wenn Scott eben nicht so ein exzellenter Musiker und großartiger Entertainer wäre. Okay, die letzten Alben waren beide nicht DER große Wurf (man muss nicht jeden Song samt Entstehungsgeschichte und der Remixe auf CD pressen, echt nicht!), aber auf der Bühne sind die Waterboys eine Macht. Es ist die pure Lust am Musikmachen, die da zelebriert wird und die auch auf die Zuhörer überspringt, eine Mischung aus neuen Songs, alten Hits und ausgewählten Coverversionen. Dazu kommen manchmal respektlose Anekdoten, die Scott über alte Freunde und Feinde erzählt. Wie gesagt: der Mann rollt seinen eigenen Stein.Lutz Göllner

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