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Vergessene Arbeitskämpfe – Ein Punk-Abend: Hans am Felsen & Nobelschrott

Vergessene Arbeitskämpfe – Ein Punk-Abend: Hans am Felsen & Nobelschrott
2017 Volksbühne Berlin | general_use

Der Abend gedenkt musikalisch eines Streiks in Schweden: Am 14. Mai 1931 erschossen Soldaten demonstrierende Arbeiter in Ådalen. Die Berliner Punk-Urgesteine Hans am Felsen sind seit 2013 (nach 14 Jahren Pause!) wieder auf Tour. Vor drei Jahren erschien mit „Ein Leben lang“ ein Querschnitt des Repertoires (das vor allem aus zahlreichen Kassetten-Veröffentlichungen zu Anfang der 90er besteht) – die aktuelle Scheibe „Schluss mit der Gier“ stellt somit das erste Album seit 20 Jahren dar. Nach wie vor prägt die Band das Zusammenspiel von intelligenten Texten, unverschörkeltem Punk und das markante Violinen-Spiel von Julia Wegehaupt.


Informationen des Veranstalters

Einlass 21:00, Beginn 22:00

Der Punk muss zurück an die Volksbühne und Kämpfe von Arbeiterinnen und Arbeitern müssen zurück an ein Arbeitertheater. In den letzten Jahren sind zahlreiche Orte in Berlins Mitte verschwunden, an denen Punkbands auftreten können. Wir wollen mit unserer Konzertreihe dem etwas entgegenstellen und Neues etablieren. Wir sind fünf Bühnenarbeiter der Volksbühne, unterstützt von vielen weiteren Kolleginnen und Kollegen des Hauses. Ab Februar wird im Roten Salon alle zwei Monate ein Punkkonzert (2 Bands, 1 DJ) von uns veranstaltet.

Das Besondere: Im Zuge jedes Konzertes wird einem Arbeitskampf gedacht. Die Kämpfe liegen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Viele Arbeitskämpfe sind in Vergessenheit geraten. Wir wollen an die Geschichten, die Wut und den Mut der Kolleginnen und Kollegen erinnern. Vor allem wollen wir die Geschichten überhaupt erst mal erzählen. Wir konnten dafür die Schriftstellerin Anna Tüne für uns gewinnen. Sie berät uns und arbeitet die Texte zu den von uns gewählten Arbeitskämpfen aus.

Bands: Hans am Felsen & Nobelschrott

DJ: Schnürmeister Kåks, Part II; Schwedische Punksingles

Arbeitskampf: Die Schüsse von Ådalen 1931

Kontakt: arbeitskaempfe@volksbuehne-berlin.de

Verantwortliche: Mattias Kåks, Leander Hagen, Paul Flagmeier, Jan Krüger, Frank Meißner

Redaktion/Texte Arbeitskämpfe: Anna Tüne

Dramaturgie: Sabine Zielke

[large]Streik in Schweden 1931: Schüsse in Ådalen

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Am 14. Mai 1931 erschossen Soldaten demonstrierende Arbeiter in Ådalen, Nordschweden.

Hintergrund war der Streik im Frühjahr im gleichen Jahr, bei dem sich hunderte Arbeiter der Papierindustrie mit ihren Kollegen solidarisierten, um gegen Lohnsenkungen in den Sägewerken von Marmaverken zu demonstrieren. Die Besitzer der Fabriken heuerten 60 Streikbrecher an, um den Streik zu zerschlagen. Die Arbeiter stürmten aber das Schiff Milos, das als Unterkunft für die Streikbrecher diente, verprügelten einige Streikbrecher und nahmen andere als Gefangene. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, erhielt die Polizei Unterstützung durch die Armee. Das Regiment in Sollefteå schickte 60 Soldaten der Infanterie.

Am 14. Mai versammelten sich die Demonstranten im Folkets Hus in Ådalen. Sie wollten mit 4000 Männern nach Lunde ziehen, um dort gegen die ansässigen Streikbrecher zu demonstrieren. Dort angekommen, eröffnete das angerückte Militär das Feuer gegen die Demonstranten, weil die Polizei Waffen unter den Demonstranten gesichtet haben soll, wofür aber später keine Beweise gefunden werden konnten. Der Trompeter Tore Alespong vom Blasorchester der Arbeiter begann, das Signal für eine Feuerpause zu spielen. Die Soldaten hörten auf zu schießen und Tore verhinderte so weitere Tote.

Fünf Personen wurden an diesem Tag vom Militär getötet. Der Vorfall hatte zunächst eine polarisierende Wirkung, spielte letztlich aber eine große Rolle für die friedliche Entwicklung der schwedischen Gesellschaft, da seitdem keine Militärkräfte mehr gegen Demonstranten in Schweden eingesetzt wurden.

[large]Nobelschrott

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„Nobelschrott hab ick schonma irjendwo jehört! Die sind lustig, ne? Und die verkleiden sich bei jedem Auftritt anders, wa? So Oldschool-deutschpunk. Jo die kenn ick. Sind geil.“ Zitat, irgendein Typ auf einem Festival.

[http://www.nobelschrott.de](Http://www.nobelschrott.de)

https://nobelschrott.bandcamp.com/releases

https://www.facebook.com/nobelschrott

[large]Hans am Felsen

[logo haf 300]

Julia und Stefan, das immernoch aktuelle Frontteam von Hans Am Felsen – HAF, beschlossen, eine Band zu gründen. Da Julia nur Geige spielen und singen konnte, kaufte Stefan – eigentlich Bassist – sich eine Gitarre und die Probe begann, schnell meldete sich auch ein Schlagzeuger und dann der Glücksfall: Ichfunktions-Gitarrist Tschaka hatte Bock aufs Bassspielen. Nun ging alles ganz schnell: Songs wurden gemacht und einer von ihnen von einem Label für einen Ost-Punk-Sampler ausgewählt … Uuuups: Ein Bandname musste her!!! Da die Bandmitglieder ratlos waren wie Hans Am

Felsen wurde es der Name „Hans Am Felsen“. Über die Jahre war HAF viel und sehr wild im In- und Ausland unterwegs. Die Besetzungen wechselten hin und wieder, bis 1999 Tschaka (Gitarre/Bass) nur 35-jährig an Krebs verstarb. Er wurde nie ersetzt. HAF pausierte 14 Jahre bis es 2013 zur erfolgreichen Reunion kam.

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