In der Gemäldegalerie hängen derzeit so viele Werke der beiden Maler Mantegna und Bellini wie sonst nirgendwo jenseits Italiens
So schön kommen Andrea Mantegna und Giovanni Bellini so bald nicht wieder zusammen. In der Ausstellung „Mantegna und Bellini. Meister der Renaissance“ zeigt die Gemäldegalerie in Zusammenarbeit mit der National Gallery in London rund 100 Gemälde, darunter Meisterwerke wie „Minerva vertreibt die Laster aus dem Garten der Tugend“ (um 1500) von Mantegna, dazu Zeichnungen, Grafiken und einige wenige Skulpturen.
Die Ausstellung, die Neville Rowley und Dagmar Korbacher kuratiert haben, führt die jahrzehntelange wechselseitige Inspiration der beiden Schwager vor Augen. Während der Hofmaler Mantegna das antike Griechenland studierte, beobachtete der selbstständige Bellini lieber das Leben.

Giovanni Bellini: „Christus am Ölberg“, um 1465 Holz, 81,3 x 127 cm, erworben 1863 © The National Gallery, London

© The National Gallery, London
Gebunden an die Wünsche ihrer Auftraggeber erlaubten ihnen die lontani, die Fernblicke, dennoch Freiraum. Besonders beliebt waren Bellinis Andachts- und Altarbilder für die private devozione – wegen seiner invenzione, seiner Erfindung, Maria mit Kind in eine malerische Landschaft zu betten. Beim Beten konnten nun unbemerkt Auge und Gedanken in die Ferne schweifen.
Bis 30.6.: Gemäldegalerie, Matthäikirchplatz, Tiergarten Di, Mi, Fr 10–18 Uhr, Do 10–20, Sa–So 11–18 Uhr, 14/7€, bis 18 J. frei
Führungen mit Anmeldung: Di–Fr 16, Sa/So 14.30 und 16 Uhr, jeweils zzgl. 4€
Bis 21.7.: Bellini plus. Forschung und Restaurierung