Kiezleben

Nachhaltig Eigentum schaffen: Von der Suche bis hin zur trendbewussten Wohnraumgestaltung

Altbau in zentraler Lage und mit Blick ins Grüne: Dies kann für manch einen Immobiliensuchenden ein Glücksgriff sein. Foto: Tiberius Gracchus – Fotolia.com
Altbau in zentraler Lage und mit Blick ins Grüne: Dies kann für manch einen Immobiliensuchenden ein Glücksgriff sein. Foto: Tiberius Gracchus – Fotolia.com

 Nicht nur in Berlin ist es oft gar nicht so einfach eine Wohnung zu ergattern, denn Wohnraum ist grade in Großstädten knapp, für das Gros kaum bezahlbar oder es gibt zu viele andere Interessierte, die sich zur selben Zeit auf die Wohnungssuche begeben. Doch wo und wie am besten auf die Suche nach Wohneigentum gehen und wie diesen finanzieren und trendbewusst ausstatten?

Ab auf die Suche, aber wie?

Zentrale Lage, dann bietet die Immobilie noch ausreichend Platz und entspricht dem Budget, das zur Verfügung steht: Dies ist wohl eine Beschreibung, die so manch ein angehender Eigentumsbesitzer nachvollziehbarerweise gerne am Ende der Immobiliensuche über sein Eigentum kundtun würde. Jedoch sind bekanntermaßen immer ein paar Abstriche zu machen, vor allem bei der Suche nach einer Wohnung in Ballungsräumen, in denen der Wohnraum sowieso knapp bemessen ist. Und die wirklichen Traumwohnungen, in Toplage und mit modernster Ausstattung sind dann meist eher unerschwinglich.

Aber gerade wenn es um Eigentum geht, wird oft einmal genauer hingeschaut, da es sich durchaus um eine langfristige Investition handelt. Damit die Wohnung den eigenen Vorstellungen möglichst am nächsten kommt, heißt es deshalb, vergleichen und verschiedene Kanäle für die Suche nutzen. Zu den gängigen Kanälen gehören Zeitungsinserate sowie Immobilienseiten im Internet, die einen Überblick über Wohnraum in einem bevorzugten Stadtteil geben oder unter anderem nach Faktoren wie Preis oder dem frühestmöglichen Bezugstermin filtern lassen.

Aber auch bei Banken sowie Bauträgern lohnt die Nachfrage. Denn oft haben diese zum Beispiel Informationen zu bald freiwerdendem Wohnraum. Darüber hinaus sind eigene Kontakte zu nutzen, oder solche von Bekannten und Freunden, da einige Wohnungen oft fast ausschließlich privat vermittelt werden und gar nicht erst öffentlich inseriert werden.

Um sich das Leben, oder in dem Fall die Suche selbst nicht schwer zu machen, sollte sich am besten auf zwei oder drei Stadtteile beschränkt werden und zudem sind natürlich bei der Entscheidung für eine bestimmte Raumanzahl Themen wie Familienplanung nicht unbeachtet zu lassen.

 

Die Wohnumgebung begehen: Besichtigung und Eigentümergemeinschaft

 

Ein unabhängiger Gutachter kann während der Besichtigung mögliche anstehende Sanierungsarbeiten abschätzen. Foto: © WavebreakMediaMicro – Fotolia.com
Ein unabhängiger Gutachter kann während der Besichtigung mögliche anstehende Sanierungsarbeiten abschätzen. Foto: © WavebreakMediaMicro – Fotolia.com

Natürlich sollte die Entscheidung für eine Eigentumswohnung nicht vorschnell und schon gar nicht nur auf der Grundlage von überzeugenden Wohnraumaufnahmen fallen. Denn beschönigt werden kann bekanntermaßen immer. Deshalb bewusst Zeit nehmen und um Ungewissheiten zu bereinigen, vielleicht bei einer zweiten oder während der ersten Besichtigung einen unabhängigen Gutachter mitnehmen. Dieser kann die Wohnung als Experte auf Ungereimtheiten in der Bausubstanz untersuchen und seine Einschätzung zu möglicherweise anstehenden Sanierungsarbeiten geben. Um eine umfassende Beurteilung abgeben zu können, die Wohnung nach Möglichkeit zur Überprüfung der Lichtverhältnisse einmal tagsüber unter der Woche und einmal am späten Nachmittag oder abends, wenn die meisten Bewohner Zuhause sind, zur Überprüfung der Hellhörigkeit begehen.

Ein Blick sollte jedoch nicht nur auf die Wohnung, sondern außerdem auf die Eigentümergemeinschaft geworfen werden. So ist an den Protokollen der Eigentümerversammlungen unter anderem abzulesen, wie die Gemeinschaft funktioniert und ob es zum Beispiel Schwierigkeiten bei Entscheidungsfindungen gibt. Außerdem sollte die Gemeinschaftsordnung eingesehen werden, um die eigenen Pflichten und Rechte als Wohnraumeigentümer und somit auch als Teil der Eigentümergemeinschaft zu kennen. Bei der Entscheidung für eine Wohnung ist es so, dass auch die finanziellen Verhältnisse der Eigentümergemeinschaft Beachtung finden sollten. Auskunft über monatliche Belastungen, eventuell geplante Sanierungsvorhaben oder Rücklagen kann der Verwalter beantworten.

 

Grundlagen schaffen: Fremd- und Eigenkapitel für die Immobilie

Neben der Frage und der Suche nach einer speziellen Optik, Größe oder Lage, spielt bei der Entscheidung für eine Eigentumswohnung natürlich auch das eigene Budget eine Rolle. Etwa 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten sollten durch Eigenkapital abgedeckt werden können – dies ist zumindest von Vorteil und oft auch Voraussetzung für ein Darlehen.

Neben den Kosten für die Immobilie sind noch weitere Kosten zu berücksichtigen. Dazu gehören unter anderem die Nebenkosten, zu denen unter anderem die Grunderwerbssteuer, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden kann, gehört. Sie liegt meist zwischen 3,5 und 5,0 Prozent. Hinzu kommen noch die Kosten für den Notar, der den Immobilienkauf begleitet sowie der Grundbucheintrag. Außerdem sollte beachtet werden, dass das monatliche Nettoeinkommen eine gewisse Höhe hat. Denn neben der Abbezahlung eines möglichen Ratenkredits und sonstigen monatlich anfallenden Kosten, sollte das monatliche Nettoeinkommen hoch genug sein, um ein gewisses finanzielles Polster zu bieten.

Die komplette Finanzierung durch Eigenkapital ist eher selten möglich, deshalb wird meist zu einem Darlehen, wie einem Annuitätendarlehen, gegriffen. Für die Abbezahlung des Darlehens wird mit der Bank eine feste monatliche Rate vereinbart. Generell gilt, umso mehr Eigenkapital eingesetzt wird, desto niedriger ist der Zinssatz.

Zur Finanzierung können auch günstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) genutzt werden. Die staatlichen Fördermittel können aber nicht nur für die Finanzierung einer neuen Immobilie, sondern zudem für Modernisierungen, die sich auf den barrierefreien oder energieeffizienten Umbau beziehen, eingesetzt werden. Für später anfallende Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen eignet sich oft ein Realkredit. Ein Realkredit wird aber nur unter gewissen Voraussetzungen ausgegeben und kann auch zur Beschaffung von Eigenkapital dienen, was die Liquidität erhöht.

 

Effiziente und trendbewusste Wohnraumgestaltung

Zur modernen Wohnraumgestaltung gehören unter anderem eine energieeffiziente und nachhaltige Raumumgebung. Dazu tragen zum Beispiel große Fensterfronten und natürliche Materialien bei. Foto: © bmak – Fotolia.com
Zur modernen Wohnraumgestaltung gehören unter anderem eine energieeffiziente und nachhaltige Raumumgebung. Dazu tragen zum Beispiel große Fensterfronten und natürliche Materialien bei. Foto: © bmak – Fotolia.com

Die Modernisierungen oder auch Sanierungen umfassen – entsprechend der Gesellschaftstrends – die Bereiche Barrierefreiheit und Energieeffizienz. Umbaumaßnahmen für ein altersgerechtes Wohnen, sind meist aufgrund ihres Nutzens eine Investition in die eigene Zukunft beziehungsweise sorgen für eine verbesserte Wohnqualität, indem zum Beispiel Stürzen durch ebenerdige Duschen oder durch schwellenlose Türdurchgänge vorgebeugt oder durch Vergrößerung der Bewegungsflächen das Rollstuhlfahren in der Wohnung ermöglicht wird. Maßnahmen zur altersgerechten Wohnraumausrichtung können vor dem Immobilienkauf oder später auch unter Hinzunahme der bereits erwähnten finanziellen Zuschüsse erst im Alter durch Umbauaktionen passieren.

Neben mehr Barrierefreiheit gehört eine energieeffiziente Ausrichtung der Immobilie zu den Wohntrends, die sich nicht nur in Form von Solaranlagen oder einem begrünten Dach bemerkbar macht. Auch in der Innenraumgestaltung können einige Modernisierungen für mehr Energieeffizienz sorgen. So gehören lange Fenster und große Fensterfronten mittlerweile zu einem Trend der Inneneinrichtung moderner Immobilien. Denn diese setzen nicht nur optische Highlights, sondern schonen darüber hinaus Energieressourcen. Und zwar nicht nur durch eine Doppel- oder Dreifachverglasung. Auch die Ausrichtung der Fenster kann für zusätzliche Energieeinsparungen sorgen. Eine großzügige Verglasung an der Südseite garantiert viel Lichteinfall und sorgt so vor allem zur kälteren Jahreszeit für mehr natürliches Licht. Zudem bewirkt der Einsatz von natürlichen Baumaterialien und Hochleistungsbaustoffen für die Innenausstattung, eine energieeffiziente Immobiliengestaltung. Einige der Materialien bringen bereits naturgegebene Vorteile für eine energieeffiziente und auch nachhaltige Raumausstattung mit sich. So verfügt Naturstein über eine hohe Wärmeleitfähigkeit und ist ein großer Wärmespeicher. Damit kann unter anderem die Wirkung von Fußbodenheizungen bestmöglich ausgeschöpft werden.

Ein weiterer Modernisierungs- oder auch Wohntrend ist das intelligente Zuhause. Jedes Jahr kommen Neuheiten hinzu, wie die Innovationen und Trends für 2017. Dies richtet sich ebenso nach dem zunehmenden Wunsch einer möglichst nachhaltigen und effizienten Einrichtungsweise. So gibt es immer mehr Haushaltsgeräte, die untereinander vernetzbar und so zum Beispiel Zuhause oder von unterwegs über Tablet und Smartphone zu steuern sind. Einfluss auf Energieeinsparungen hat aber auch bereits die intelligente Ausrichtung einzelner Geräte. Einige Hersteller bieten zum Beispiel immer mehr energieeffiziente Heizsysteme an. Damit können bis zu 30 Prozent der Heizkosten eingespart werden. Oft schalten sich die Geräte sogar selbstständig ab, wenn das Fenster geöffnet wird – so wird ein zu großer Wärmeverlust vermieden.