Kiezleben

Plätze für Straßenmusik

Von Polka bis Elektro, gegen Geld oder zum Spaß – Straßenmusiker haben gerade Hochsaison. Am besten lauscht man ihnen hier:

Mauerpark
Sonntägliche Ruhe ist etwas anderes – mitten im Treiben rund um den Mauerparkflohmarkt lassen Straßenmusiker die Instrumente kreischen und die Luft vibrieren. Ob in der Sonne am Eingang an der Eberswalder Straße oder im Schatten der Bäume: Hier spielen Trommler, Elektro-Kombos und Polka-Bands. Das Publikum aus Touristen und Berlinern grölt mit, buht aus, nippt am Morgenbier oder tanzt zwischen den leeren Flaschen. Es ist eng, heiß und laut – die perfekte Party.
Mauerpark, Eberswalder Str./Schwedter Str., Prenzlauer Berg, U Eberswalder Straße

U-Bhf Schlesisches Tor
Egal, ob man auf dem Weg ins Watergate oder ins Lido ist, hier wird sich gemeinschaftlich warmgetanzt. Fast jedes Wochenende verwandelt sich der Eingang des U-Bahnhofs Schlesisches Tor am Abend in eine kleine Konzerthalle. Besonders Techno- und Elektro-Formationen lassen ihre Musik hinaus auf die Straße dröhnen, wo Ampeln, Straßenlaternen und Neon-Reklamen für das passende Discolicht sorgen. Straßenmusik verkürzt das Warten auf die nächste U-Bahn oder wird spontan in die Abendplanung integriert, schließlich ist genug Platz, und Bier gibt es am Kiosk.
U Schlesisches Tor, Kreuzberg

Ku’damm
Vor der Gedächtniskirche behaupten sich nicht nur peruanische Flötenbands, sondern auch einzelne Instrumentalisten gegen den Verkehrslärm. Hier kann man sein Gehör trainieren, Musik von Krach zu unterscheiden, die Passanten  beobachten und sich zwischen Kameras und Einkaufstüten wie ein Tourist in der eigenen Stadt fühlen. Auch auf dem restlichen Ku’damm sollte man bei talentierten Musikern stehen bleiben.
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Breitscheidplatz, Charlottenburg, U Kurfürstendamm

Alexanderplatz
Trotz Wurstgestank in der Nase und Betonwüste vor den Augen: Auf dem Rand des Brunnens der Völkerfreundschaft kann man  bequem Platz nehmen und von dort aus Rock- und Popsong-Cover hören, die, dem Original verblüffend ähnlich, die triste Umgebung wieder wettmachen. Hingerissene Touristen singen und klatschen ungehemmt mit. Über den Alex verteilt gibt es meist noch mehr Straßenmusiker. Manche  sind nicht auf den ersten Blick zu sehen. Also immer den Ohren nach.
Alexanderplatz, Mitte, S+U Alexanderplatz

Kottbusser Brücke und Maybachufer
Auf dem träge dahinschwappenden Landwehrkanal funkelt die Sonne, und es wehen Düfte vom türkischen Markt am Maybachufer herüber. Marktbesucher versammeln sich mit einem frisch gepressten Saft oder einem Eis in der Hand bei den meist buntgekleideten, rastalockigen Musikern. Dienstags und freitags kann man an mindestens einem Ende des Marktes Musik hören, dort wo das Maybachufer die Schinkestraße trifft, auf einer kleinen Plattform, die leicht über den Landwehrkanal ragt, am  anderen Ende des Marktes auf der Kottbusser Brücke.
Kottbusser Brücke/Maybachufer, Kreuzberg, U Schönleinstraße

Boxhagener Platz
Was sonntags auf dem musikalischen Programm am Boxhagener Platz steht, ist immer wieder überraschend, egal, ob wilde oder weiche Klänge. Mal untermalt das Stimmengewirr des Flohmarkts ruhige Gitarrenmusik, mal übertönen Bass und Gesang jedes andere Geräusch. Beim Bummeln über den Flohmarkt findet man die musikalische Begleitung meist auf der Seite der Gabriel-Max-Straße. Im Schatten der Lindenbäume ist genug Platz zum Stehenbleiben oder Tanzen, ohne vom Strom der Flohmarktbesucher weitergespült zu werden.
Boxhagener Platz, Friedrichshain, S+U Warschauer Straße, S Ostkreuz