Von Duchamp bis Möbus: In einem alten Atelier, das heute Raum III heißt, geht es prominent zu
Im Raum lll hat Elke Giffeler Freiheit. Die Kuratorin, die auch die private Sammlung Hoffmann in Berlin-Mitte leitet, lädt seit Mai 2019 Künstler*innen zu Ausstellungen in der Potsdamer Straße ein. Den Saal stelle ein kunstinteressierter Unternehmensberater, der weitere Räume auf der Etage für seine Firma mietet, sagt Giffeler, so sei die Miete abgedeckt. Dass hier Kunst gezeigt wird, hat Geschichte: Das ehemalige Atelier mit Bauhausfenster, im zweiten Stock eines zweiten Hinterhofs gelegen, gehörte zu Berlins erster Malerinnenschule, an der auch Käthe Kollwitz lehrte.

Nach einer Schau von Christiane Möbus zeigt Giffeler im Februar eine Arbeit von Caroline Bachmann und Stefan Banz. Das Künstlerpaar hat ein Video geschaffen, in dem Fotografien vom Genfer See, aufgenommen aus einem Fenster, ineinander verlaufen. Sein Titel „What Duchamp Abandoned for the Waterfall“ gibt Aufschluss darüber, dass sich Marcel Duchamp während seines Aufenthaltes am Genfer See nicht für diesen Blick interessierte. Der Bezug zu dem berühmten Künstler wird am 2. Februar während der Eröffnung ausgeführt. Banz, der auch als Kurator und Autor tätig ist, stellt sein neues Buch „Marcel Duchamp: Richard Mutt’s Fountain“ vor: Es soll die Gerüchte um die Autorenschaft über Duchamps berühmtes Ready-made endgültig aufklären.
Raum III, Potsdamer Str. 98a, 2. HH, OG, Tiergarten, Mo–Do 9.30–17.30 Uhr, Fr 9.30–15.30 Uhr
Zur Serie über Berliner Projekträume geht es hier.