Ab 2020 fördert Berlin ein Verbundprojekt zur Dekolonialisierung städtischer Erinnerungskultur. Each One Teach One in Wedding ist mit dabei
Das EOTO, das Each One Teach One, ist ein Ort der Begegnungen in Wedding. Seinen Anfang hatte er in einer Kiezbibliothek in einem auffälligen Backsteinhaus nahe des U-Bahnhofs Rehberge, die auch heute zu dem Verein gegehört: Das Vera-Heyer-Archiv umfasst rund 7.000 Bücher afrikanisch-diasporischer Literatur und baut auf einer privaten Büchersammlung der 1995 verstorbenen afrodeutschen Namensgeberin auf. Inzwischen ist die Bibliothek in den neuen Hauptsitz des Projekts am U-Bahnhofs Seestraße gezogen.

Heute ist der gemeinnützige Verein, 2012 gegründet, auch als Anlaufstelle und wichtiger Treffpunkt für Black Empowerment in Berlin bekannt. Neben regelmäßigen Antidiskriminierungs- und Sozialberatungen sowie Bildungsangeboten für Jugendliche und einer Geschichtswerkstatt werden hier Workshops oder Tagungen angeboten. Von dem ambitionierten Programm haben auch die Kulturpolitiker erfahren: Der Verein wurde 2019 als Partner des neuen fünfjährigen Modellprojekts zur Dekolonisierung städtischer Erinnerungskultur ausgewählt, an dem sich auch das Stadtmuseum Berlin beteiligt. So wird EOTO 2020 das Programm zur Aufarbeitung der Kolonialgeschichte mit Ausstellungen und Veranstaltungen mitgestalten.
Zur Serie über Berliner Projekträume bei Zitty geht hier.
Each One Teach One (EOTO), Togostr. 76, und Müllerstr. 56–58, Wedding, Bibliothek: Mo–Do 12–17, Fr 12–16 Uhr
Programm: www.eoto-archiv.de