Das Wuhletal. Unendliche Weiten. „Nur mit der Seilbahn können wir das enorme Transportproblem während der IGA lösen“, verkündete vor einem Jahr der IGA-Geschäftsführer Christoph Schmidt. Es geht um 1,5 Kilometer oder 20 Minuten vom nächsten U-Bahnhof zu Fuß durch das schönste Fließtal im Osten Berlins. Mit dem Fahrrad sind es keine fünf Minuten. Diese rund 45 Kilometer lange Radtour verbindet die Mitte Berlins mit dem Wuhletal und der Barnimer Feldmark am Stadtrand.
Das Wuhletal soll Schauplatz der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 werden. Die bestehende Fläche der Gärten der Welt soll dazu von heute 21 auf dann 82 Hektar zu einem großen Park erweitert und bereits weit vor der Eröffnung eingezäunt werden. Nach der Veranstaltung fallen die Zäune.
Auf einer entspannten Radtour für Genießer lässt sich die Ruhe vor dem großen Ansturm zur IGA 2017 erleben. Von Berlins Mitte zum Wuhletal und weiter durch die Barnimer Feldmark. Vom Berliner Hauptbahnhof geht es zunächst auf Abschnitten des Berliner Mauerweges und des Europaradweges R1 zum Treptower Park. Am S-Bahnhof Treptower Park wird’s immer grüner. Auf der schmalen Parkwegbrücke geht es über die Spree zur Rummelsburger Bucht. Hier wurde das Paul-und-Paula-Ufer auf einem Abschnitt gerade als asphaltierter Radweg neu ausgebaut.
Auf den folgenden Strecken entlang der S-Bahnlinie S3 und der U-Bahnlinie U5 sind in den letzten Jahren bis ins Wuhletal fast durchgängig asphaltierte Fahrradstraßen entstanden. Offiziell heißt diese Radroute hier Südspange TR4 (übersetzt: Tangentialroute) und führt nach Biesdorf.
Entlang der renaturierten Wuhle geht es unter dem U- und S-Bahnhof Wuhletal hindurch. Am Westufer der Wuhle beeindruckt ein unter Denkmalschutz stehendes Backstein-Ensemble.
Überraschend grün geht es am Rande der Hellersdorfer Plattenbauten (hier vermutlich mit einem der schönsten freien Ausblicke aller Berliner Mietwohnungen) zur Eisenacher Straße zu. Mit einem knapp zwei Kilometer kurzen Abstecher Richtung Westen gelangt man am Eingang der Gärten der Welt vorbei nach Alt-Marzahn. Es ist erstaunlich ruhig, und ein echter Geheimtipp ist hier im historischen Angerdorf aus dem 13. Jahrhundert das Ausbildungsrestaurant Grips. Mit der besten Konditorei weit und breit. Und gleich gegenüber der beste Fleischer.
Von der alten Bockwindmühle geht es zurück durchs Wuhletal und hinauf auf die Ahrensfelder Berge. Mit 114,5 Metern Höhe hat man hier oben einen unverbauten Rundumblick über die Barnimhochebene, hinunter ins Spreetal und natürlich bis zum Fernsehturm. Vielleicht ist der Ausblick hier in Marzahn sogar noch schöner als von Berlins höchstem Turm aus – und garantiert ohne Anstehen.
Als Ort für ein wunderbares Picknick mit Ausblick sind die Ahrensfelder Berge unschlagbar.Und die glutroten Sonnenuntergänge sind hier oben einfach traumhaft! Wer nun nach gut 25 Kilometern noch Kraft hat, beendet den Tag mit einem Abstecher durch die Barnimer Feldmark. Hier im Osten ist die Stadtkante noch so hart, dass direkt hinter den Hochhäusern unzersiedelte, offene Landschaften warten.