Informationen des Veranstalters
Karl Liebknecht heiratete 1900 die aus einer jüdischen Familie stammende Julia Paradies, drei Kinder wurden geboren: Wilhelm (Helmi), Robert (Bobbi) und Vera. Seit 1906 war die russisch-jüdische Kunstgeschichtsstudentin Sophie Ryss seine Geliebte. Julia Liebknecht starb 1911 im Alter von nur 38 Jahren, die Hochzeit mit Sophie folgte 1912. Karl Liebknecht propagierte die Gleichberechtigung – doch im Alltag waren seine Frauen meist mit den Kindern allein. Karl Liebknecht wurde nach seiner Rede bei der Demonstration am 1. Mai 1916 („Nieder mit dem Krieg! Nieder mit der Regierung!“) umgehend verhaftet und zu 4 ½ Jahren Zuchthaus verurteilt. Rosa Luxemburg war ebenfalls mehrere Jahre aus politischen Gründen inhaftiert. Ihre Briefe aus dem Gefängnis an Sophie Liebknecht – die sie mit „Sonja“ oder „Sonitschka“ vertraulich anredete – zeigen, welchen Anteil sie an deren Situation nahm. Sie zeigen auch, wie emanzipiert sie war: So versuchte sie, Sophie darin zu bestärken, selbstständig und unabhängig zu sein. Die Briefe Sophies liegen nicht vor, aber aus den Antworten Rosa Luxemburgs ergeben sich Zusammenhänge, sie lassen auch Rückschlüsse auf das Verhältnis von Karl Liebknecht zu seiner Frau zu. Die Briefe enthalten viele Naturbeobachtungen, die beiden tauschten sich auch über Literatur aus. Die Berliner Schauspielerin Nadja Engel studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, danach hatte sie Engagements u.a. in Schwerin und am Berliner Ensemble. Seit 1997 ist sie freischaffende Schauspielerin im Theater, Film und Fernsehen.Einführung und Moderation: Doris Fürstenberg
Infos
- Veranstaltungsort
- Museum Pankow - Standort Prenzlauer Allee
- Adresse
- Prenzlauer Allee 227/228, 10405 Berlin
- Telefon
- 030 9 02 95 39 17 | 030 9 02 95 39 16
- Öffis
- UBAHN: Senefelder Platz
- Künstler
- mit Nadja Engel
- Raum
- Ausstellungshalle
- Datum
- 04.04.2019