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Pierre-Laurent Aimard (Klavier) & Yuko Kakuta (Sopran)

Pierre-Laurent Aimard (Klavier) & Yuko Kakuta (Sopran)
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Schubert ist Sehnsuchtsland. Kaum ein Exponent der Moderne oder der Avantgarde, der sich nicht irgendwann auf ihn bezogen hätte. Der Anfang seiner G-Dur-Sonate wirkt, als horche der Komponist ganz Lachenmannisch in das Verklingen des ersten, leisen Akkords hinein und versuche, das Verschwinden durch einen Anflug von Melodie aufzuhalten: Cantabile steht über dem ersten Satz. Das Finale beginnt, als suche der Komponist nach seinem Thema – er findet es durch Beharrlichkeit; und im zweiten Satz büxt das Thema immer wieder in andere Richtungen aus, der Reiz des Möglichen ersetzt das Verlangen nach Definitivem. Schubert umkreist in Gedanken das Ende der Selbstgewissheit, damit aber nicht auch das Ende der Selbstbehauptung.

Zum Abschluss seiner exemplarischen Passage durch die großen Klavierwerke der letzten zweihundert Jahre zieht Pierre-Laurent Aimard die menschliche Stimme hinzu, besser gesagt: eine Partnerin mit ausgebildeter Stimme, die ihr Mundwerk in alltagskultureller und artifizieller Vielfalt einsetzen und auch den Resonanzraum des Klaviers in Anspruch nehmen wird. Zwei Virtuosen sind am Werk, aber die Virtuosität beginnt, wie meist bei Lachenmann, mit dem Hören und dem impulsiven Dialog. Den Titel gewann der Komponist nicht aus den Kunsttexten von Nietzsche und Pessoa, sondern aus einer Verlustanzeige. Man könnten den letzten Buchstaben des Titels an dessen erstes Wort hängen (Lachenmann ist ein brillanter Sprachspieler). Dann ist man Gott los, und die Suche kann beginnen.

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