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Autorentheatertage: Schnee Weiss

Autorentheatertage: Schnee Weiss
Schnee Weiss | Tommy Hetzel

Nicola Spieß war eine der erfolgreichsten österreichischen Skirennläuferinnen, die Ende 2017 sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch im Sport öffentlich machte. Elfriede Jelinek dekonstruiert in ihrem neuen Stück die „heilige Kuh“, wie Spieß die Rolle des Skisports in der Alpenrepublik bezeichnet. Stefan Bachmann zeichnet für die Inszenierung des Gastspiels des Schauspiels Köln im Rahmen der Autorentheatertage verantwortlich.


Informationen des Veranstalters

„Der österreichische Skisport ist die ‚heilige Kuh'“, sagt die ehemalige Skiläuferin und österreichische Abfahrtsmeisterin Nicola Werdenigg, als sie sich im vergangenen Jahr entschließt, Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe während der 70er Jahre in österreichischen Skiinternaten, in Trainingslagern und auf Wettkämpfen öffentlich zu machen. Sie beschreibt die repressive Atmosphäre einer geschlossenen, frauenverachtenden, streng hierarchischen Gesellschaft – Trainer, Lehrer, Rektoren, die im Namen des Leistungssportes ihre Schützlinge unter Druck setzten und missbrauchten. Mit ihren Enthüllungen erschüttert Werdenigg eine der Grundfesten des nationalen Selbstbewusstseins Österreichs. Elfriede Jelinek nimmt diese Offenbarungen zum Anlass ein assoziatives, kulturkritisches und diskursives Textgebirge zu schaffen, in dem sie zugleich Schicht um Schicht unserer europäischen Moral- und Sittengeschichte freilegt. So überlagern sich in ihrem neuen Stück wechselnde Perspektiven und Positionen, historische und moderne Frauen- und Rollenbilder, Fragen nach Gerechtigkeit, nach unserem heutigen moralischen Selbstverständnis, Fragen nach Strafe und Schuld.

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