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30 nach 89: 4.11.1989 – Patrick Bauer im Gespräch mit Jutta Wachowiak und Gregor Gysi


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9. Oktober, 9. November, diese Daten des Wendejahres 1989 haben sich uns eingebrannt. Der 4. November wird oft vergessen. Dabei fand an diesem Tag auf dem Berliner Alexanderplatz eine der größten Demonstrationen der deutschen Geschichte statt, manche sprechen von 500 000 Menschen, die für Meinungs- und Pressefreiheit auf die Straße gingen, auf Initiative Berliner Theaterschaffender – und erstmals von den DDR-Behörden genehmigt. Die Rednerliste der Abschlusskundgebung las sich wie eine bis dahin völlig undenkbare Mischung: Neben Christa Wolf und Stefan Heym, Ulrich Mühe und Jan Josef Liefers sprachen auch Gregor Gysi oder Lothar Bisky, Ex-Stasi-General Markus Wolf und Politbüromitglied Günter Schabowski. Am Brandenburger Tor standen Soldaten bereit, sollten die Massen zur Mauer strömen. Doch um eine Wiedervereinigung ging es am 4. November auf der Holzbühne vor dem „Haus des Reisens“ gar nicht, sondern um die Zukunft eines Staates, der am Ende war. Eine neue DDR schien plötzlich möglich. Fünf Tage später fiel die Mauer. Für sein nun im Rowohlt-Verlag erscheinendes Buch „Der Traum ist aus. Aber wir werden alles geben, dass er Wirklichkeit wird – Der 4. November 1989 und seine Geschichte“ fügt der Journalist und Autor  Patrick Bauer aus Erinnerungen und Gedanken aller Rednerinnen und Redner und weiterer Beteiligter vom Alexanderplatz das faszinierende Panorama eines großen Tages zusammen. Am 20. Oktober wird er mit zwei dieser Zeitzeugen über den 4. November 1989 sprechen, mit Jutta Wachowiak und Gregor Gysi . Die Schauspielerin und der Politiker und Anwalt, damals noch vor seiner Laufbahn als Politiker, waren maßgeblich am Zustandekommen dieser historischen Demonstration beteiligt. Als sich am 15. Oktober 1989 im Deutschen Theater 800 Theatermitarbeiter aus der ganzen DDR versammelten, um zu diskutieren, was man tun könne, um an den starren Zuständen etwas zu verändern, hatte Jutta Wachowiak einen Aufruf des Neuen Forum für eine Demonstration in der Tasche. Nachdem der als Rechtsbeistand eingeladene Gregor Gysi – noch unter dem Eindruck der teils gewaltsam aufgelösten Proteste in den Wochen zuvor – den Versammelten zugerufen hatte, er verstehe nicht, warum niemand mal versuche, eine solche Demonstration offiziell anzumelden, verlas Wachowiak den Aufruf. Jubel brandete auf. So begann der 4. November 1989.

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