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Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, Ltg. Peter Eötvös, Matthew McDonald (Kontrabass)

Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, Ltg. Peter Eötvös, Matthew McDonald (Kontrabass)
Peter Adamik

Informationen des Veranstalters

Gleich zwei Uraufführungen stehen auf dem Programm des dritten Konzertes, das die Stipendiatinnen und Stipendiaten der Karajan-Akademie in der Spielzeit 2019/2020 bestreiten. Den Auftakt bildet eine neue Komposition des jungen südkoreanischen Komponisten Donghoon Shin. 1983 in Seoul geboren, war er in seiner Schulzeit Sänger und Keyboarder in einer Rockband, bevor er an der Staatlichen Universität seiner Heimatstadt ein Kompositionsstudium aufnahm, das er später an der Londoner Guildhall School of Music and Drama fortsetzte. Heute in England lebend, erweitert er seine Studien derzeit bei George Benjamin am King’s College. Shins zwischen unterschiedlichsten Stilebenen changierende, ebenso farben- wie assoziationsreiche Kompositionen wurden nicht nur mit zahlreichen Preisen bedacht, sondern in der Vergangenheit bereits von namhaften Klangkörpern wie dem London Symphony Orchestra, dem Philharmonia Orchestra, dem Orquesta Nacional de España oder dem Ensemble intercontemporain aufgeführt.Zu Shins künstlerischen Mentoren gehört neben der südkoreanischen Komponistin Unsuk Chin auch ein langjähriger musikalischer Partner und Freund der Berliner Philharmoniker: der ungarische Komponist und Dirigent Peter Eötvös, der u. a. 2012 Shins Orchesterkomposition Pop-up in Seoul zur Uraufführung gebracht hat. Im Auftrag der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker hat Eötvös für dieses von ihm musikalisch geleitete Konzert ein neues Werk für Kontrabass und Streicher geschrieben, in welchem der philharmonische Erste Solobassist Matthew McDonald den Solopart übernehmen wird.Die zweite Programmhälfte steht dann ganz im Zeichen der Musik von Igor Strawinsky: Seine trotz des Titels auf klassische Formen und Satzarten bewusst verzichtenden, knapp zehnminütigen Symphonies d’instruments à vents schrieb der damals in Paris lebende Komponist 1920 zur Erinnerung an den zwei Jahre zuvor verstorbenen Claude Debussy. Dass er das Werk 27 Jahre später einer Revision unterzog, hatte wie so oft bei Strawinsky finanzielle Gründe: Durch die Überarbeitung sicherte er sich nach seiner Übersiedelung in die USA die amerikanischen Urheberrechte an der Komposition. Den Abschluss des Abends bildet eine Suite aus Strawinskys Ballettmusik Pulcinella, die auf Melodien des 18. Jahrhunderts basiert und den Beginn der neoklassizistischen Schaffensphase des Komponisten bedeutet. In späteren Jahren erinnerte sich Strawinsky: »Pulcinella war meine Entdeckung der Vergangenheit […] Selbstverständlich war es ein Blick zurück – die erste von vielen Liebesaffären in jene Richtung – , aber es war auch ein Blick in den Spiegel.«

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