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Luise Enzian (Barockharfe), Asya Fateyeva (Saxofon)

Luise Enzian (Barockharfe), Asya Fateyeva (Saxofon)
Luise Enzian | Angela Regenbrecht

Im Italien der Barockzeit entwickelte sich der sogenannte Stylus Phantasticus, der sich durch ein aus der Improvisationspraxis abgeleitetes dramatisches Spiel auszeichnet. Girolamo Frescobaldi (1583– 1643), Giovanni Pandolfi (um 1620–1669) und Johann Jakob Froberger (1616–1667) zählen zu den frühen Vertretern. Harfenistin Luise Enzian und Saxofonistin Asya Fateyeva (Foto) greifen den Stil auf und spielen Werke wie „Die Verkündigung“ von Heinrich Ignaz Franz Biber sowie Kompositionen von Giovanni Antonio Pandolfi Mealli.


Informationen des Veranstalters

Freiheit und Improvisation: In einer ungewöhnlichen Instrumentierung greifen am Vorweihnachtsabend die Harfenistin Luise Enzian und die Saxofonistin Asya Fateyeva Impulse des freien und virtuosen „Stylus Phantasticus“ – eine Kompositionsmethode des Barock – auf und entwickeln spielerische Adaptionen für Saxofon und Barockharfe. „Die Verkündigung“ von Heinrich Ignaz Franz Biber und Werke von Giovanni Antonio Pandolfi Mealli bilden dabei die Grundlage, die um Ostinato-Stücke weiterer Komponist*innen ergänzt wird. Weiterhin umfasst das Programm der beiden jungen und preisgekrönten Künstlerinnen freie Improvisationen über Bassmodelle von Komponist*innen wie Ascanio Mayone und Johann Jakob Froberger für Harfe solo.

Charakterisiert durch Freiheit von formalen Vorgaben durch Text oder festgelegte Harmonien, prägte der „Stylus Phantasticus“ mehrere Generationen von hochkreativen Musiker*innen. Im „Stylus Phantasticus“ gehaltene Werke zeichnen sich durch ein aus der Improvisationspraxis abgeleitetes dramatisches Spiel aus, bei dem kurze, unterschiedliche und teilweise dissonante, bizarre Figuren auf originelle Weise miteinander verknüpft werden. Dies geschieht durch die Verwendung von Ostinato-Strukturen, über denen die Soloinstrumente, ähnlich wie in der heutigen Improvisationspraxis des Jazz, komplexe Kontrapunkte entwickeln.

Luise Enzian, 1987 geboren, begann nach zwei Ersten Bundespreisen bei „Jugend Musiziert“ ihr Vorstudium an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt. 2014 schloss sie ihr Studium der Konzertharfe an der HfM Trossingen mit hervorragender Endnote ab. Parallel begann Luise Enzian ein Zweitstudium der Barockharfe in der Lautenklasse bei Prof. Rolf Lislevand und nahm an verschiedenen Meisterkursen teil. Luise Enzian trat sowohl solistisch als auch im Orchester in Erscheinung; als regelmäßige Aushilfe beim Radio-Sinfonieorchester des SWR in Stuttgart trat sie europaweit auf. Sie wirkte bei CD-Produktionen des SWR mit, trat live in der ARD, dem Deutschlandfunk und dem MDR Figaro auf und ist seit 2016 Stipendiatin des Yehudi Menuhin Live Music Now e.V. Luise Enzian lebt in Berlin und führt ihr Barockharfenstudium bei Margret Köll an der HfM Hanns Eisler fort.

Asya Fateyeva, 1990 auf der Krim geboren, widmet sich als klassische Saxofonistin neben Originalwerken für ihr Instrument auch Werken aus dem Barock, der Klassik und der Romantik. Als Tenorsaxofonistin gehörte sie zum renommierten Alliage-Quintett. Seit 2014 unterrichtet sie klassisches Saxofon an der Musikhochschule Münster. Asya Fateyeva erhielt neben dem 3. Preis beim Internationalen Adolphe-Sax-Wettbewerb 2014 zahlreiche erste Preise bei Wettbewerben in Russland, Frankreich und Deutschland. Seit 2006 ist sie Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben und bekam in diesem Rahmen das Gerd-Bucerius-Förderstipendium der ZEIT-Stiftung. 2015 wurde Asya Fateyeva der mit 10.000 Euro dotierte Berenberg Kulturpreis verliehen. Asya Fateyeva spielte mit zahlreichen namhaften internationalen Orchestern wie den Wiener Symphonikern und trat bei Festivals u.a. in Colmar, Köln, Moskau und Sankt Petersburg auf. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Hochschule für Musik in Köln und bei Studienaufenthalten in Paris und Lyon. Zurzeit vervollkommnet sie ihre Ausbildung im Aufbaustudiengang Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.

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