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Lydmor

Lydmor ist die in Kopenhagen wohnhafte Jenny Rossander, die als Produzentin elektronischer Musik, Songschreiberin, Sängerin, Texterin und selbsternannter Störenfried ihr Publikum immer wieder in den Bannkreis ihrer mitreißenden Energie zieht.

Lydmor
Lydmor

Februar 2018. Die #metoo-Bewegung ist in vollem Gange. Lydmor steht beim dänischen Musikpreis Gaffa auf der Bühne. Wie immer hat sie ihren Körper mit schrillen Neonfarben bemalt, die bei Schwarzlicht leuchten – ihr Markenzeichen und Erinnerung an ihr künstlerisches Erwachen im Leuchtreklame-überfrachteten Shanghai. Hinter ihr auf der Leinwand erscheinen Zitate. Sexistische Zitate von Männern aus der Musikindustrie, die … im Publikum sitzen! „Das waren Sprüche von Rappern wie ‚Sie ist eine verdammte Hure‘ oder von Musikjournalisten, die in ihren Rezensionen geschrieben haben, was für eine Schlampe Rihanna doch sei“, erzählt Lydmor, „oder auch von Typen, die meinten, es gäbe deshalb weniger Frauen im Musikbusiness, weil Frauen einfach schlechter seien im Musikmachen.“

Nach ihrem Auftritt wird Lydmor von vielen Frauen umarmt. Sie danken ihr, bewundern ihren Mut. Und die Urheber der Zitate? Sie schweigen. Bis heute hat keiner von ihnen reagiert. Demotiviert hat Lydmor das nicht. Auf ihrem aktuellen Album führt sie die Sexismus-Debatte fort. Zu einem aufregenden Genremix aus Art-Pop und Rave-Musik erzählt sie beispielsweise die Geschichte von Claudia, einer Frau, die sich Männern willenlos unterordnet und sich von ihnen objektivieren lässt: „Du willst Claudia“, schreit Lydmor in der Hook. „Ich bin aber nicht Claudia!“

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