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Magma

Magma ist Frankreichs Band mit dem größten Einfluss auf die anglo-amerikanisch dominierte Musik der Neuzeit. Eine Band, die praktisch im Alleingang ein neues Musik-Genre begründet und für ihren Gesang eine eigene Sprache erfindet.

Magma
Magma Live | Foto: FoFi

Magma: eine Flüssigkeit, die nahezu monolithisch wirkt. Und eine Band, die zwar zu den Klassikern des Progressive Rock gezählt wird, aber sich doch vieler Peinlichkeiten enthalten hat, denen die Szene so zugeneigt ist. Magma, gegründet 1969 in Frankreich, entschied nämlich bereits mit ihrem Debütalbum, ein eigenes Genre zu sein. Zumindest legten die Franzosen die Basis für eine ganz eigene Musiksprache, als sie das Kobaïanisch erfanden, auf dem alle Texte verfasst sind. Und spätestens mit ihrem dritten Album, „Mëkanïk Dëstruktïw Kömmandöh“ von 1973, etablierten sie dazu auch die Genrebezeichnung Zheul – was auf  Kobaïanisch soviel bedeutet wie „Himmlische Musik“.

Hinter dem Flirt mit faschistoider Ästhetik verbarg sich tatsächlich ein musikalisch völlig anderer Ansatz, als ihn die Prog-Kollegen wählten: Statt ausufernder Soli geben hier kurze, immer wiederholte Melodie-Muster und Chorgesang die Richtung vor, mal in Richtung Weltuntergang, mal in die Erlösung – Komponisten wie Carl Orff oder Igor Strawinsky gelten als Vorbilder, auch Jazzer wie John Coltrane. Nach den im Prog üblichen Pausen, Mitgliederwechseln und Streitigkeiten sind Magma zum 50-jährigen Jubiläum wieder eine produktive Band. Im Kesselhaus wird man dann nachvollziehen können, wie einst Papa in Trance fiel, in grauen Vor-Elektro-Zeiten.

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