Familie

Haushaltstipps für die ganze Familie: Weniger Stress dank Delegieren

Wer im eigenen Haus von Raum zu Raum wandert und sich dabei immer unwohler fühlt, macht möglicherweise etwas falsch. Das Haushaltsleben in einer Familie nämlich sollte jedoch nicht nur von einer Person alleine getragen werden. Fühlen sich insbesondere Frauen überlastet und ist Hilfe aus den eigenen Reihen ein rares Gut, wird es höchste Zeit, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen.

Warum Delegieren auch im Haushalt so wichtig ist

In vielen Familien ist die Hausarbeit auch heute noch Frauensache. Die Gleichstellung hinkt ihrem eigentlichen Ziel hier auch in unserer modernen Gesellschaft noch hinterher, denn während in der Politik über Frauenquoten verhandelt wird, stehen viele Mütter im eigenen Zuhause alleine vor einem Berg an Aufgaben. Trotz einer minimalistischen Herangehensweise an den Haushalt entstehen dann täglich To-Do Listen, die selbst mit Superkräften kaum zu bewältigen sind.

Ist einer allein für den Haushalt verantwortlich, verderben Frust und Überforderung den Familienalltag. (Quelle: Sarah_Loetschner (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

 

Delegieren kann auch im Haushalt entlasten. Der Ursprung des Begriffs liegt lateinischen Wort „delegare“, was nichts anderes heißt als „beauftragen“. Wer delegiert, beauftragt also andere damit, etwas zu erledigen. Das kann im Haushalt die Bügelwäsche sein, aber auch abendliches Kochen und das leidige Thema Müllentsorgung sind Aufgaben, die sich leicht an andere übertragen lassen.

Wie wichtig eine sinnvolle Aufgabenteilung im Haushalt ist, zeigt auch eine Umfrage aus 2016. Hier gaben rund 24 Prozent der Befragten an, in ihrer Beziehung ab und an Streit wegen der Aufgabenstellung im Haushalt gehabt zu haben. Wer also der eigenen Beziehung etwas Gutes tun möchte, sollte den Haushalt auf die Agenda der nächsten Familienkonferenz setzen und neue Wege gehen.

Aufgaben, die auch Kinder übernehmen können

Kinder zur Mithilfe im Haushalt zu überreden, kann je nach Altersgruppe und Charakter eine echte Mammutaufgabe sein. Während kleinere Kinder meist noch gerne helfen und sich dabei „ganz groß“ fühlen, nimmt die Unlust spätestens in der Grundschule zu. Eltern sollten das jedoch nicht zum Anlass nehmen, ihre Sprösslinge von allen Aufgaben zu befreien, sondern umso mehr darauf aufmerksam machen, wie wichtig Gemeinschaft und Helfen sind.

Natürlich sollten Eltern für ihre Kinder nur Aufgaben auswählen, die auch wirklich zu bewältigen sind und sie weder überfordern noch in Gefahr bringen. Das Hantieren mit Reinigungsmitteln oder auch Messern beispielsweise sollte Kindern erst dann überlassen werden, wenn sie risikofrei und verantwortungsbewusst damit umgehen können. Es ist außerdem wichtig, dass Kinder vor ihren Haushaltsaufgaben ausreichend Zeit für die Schule und genügend Raum für Freizeitaktivitäten haben. Kinder mit einem riesigen Berg an Pflichten zu überhäufen, hat meist nur einen Effekt: Noch mehr Unlust und ganz viel Streit.

Im Haushalt zu helfen, macht schon den Kleinsten Spaß. (Quelle: laridra (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Passende Aufgaben für Kindergartenkinder

Aufgaben, die schon Kindergartenkinder gut übernehmen können, sind meist etwas einfacher. Beispielsweise das Decken des Tisches können Kinder in diesem Alter schon erledigen, wenn Mama oder Papa ihnen Teller und Besteck bereitstellen. Das Abräumen nach dem Essen zählt ebenfalls zu den leichteren Punkten, die Kinder zwischen drei und sechs Jahren gut bewältigen können. Auch das Aufräumen des eigenen Zimmers ist für Kindergartenkinder eine sinnvolle Aufgabe, bei der sie gelegentlich dennoch etwas Anleitung brauchen.

Weitere Aufgaben für diese Altersgruppe:

  • Leichte Aufgaben beim Kochen übernehmen
  • den Esstisch abwischen
  • die Schuhe im Flur aufräumen
  • die Haustiere füttern

Was Grundschulkinder übernehmen können

 Ab einem Alter von sechs Jahren sind Kinder schon sehr viel selbständiger. Hier können nun Aufgaben wie das Aufräumen des Zimmers, Staubwischen oder auch das morgendliche Bettenmachen leicht erledigt werden. In der Küche können Grundschulkinder die Geschirrspülmaschine einräumen oder (unter Aufsicht) auch schwierigere Aufgaben beim Kochen übernehmen. Ebenso sinnvoll ist es, Kindern in diesem Alter das Sortieren von Wäsche sowie das Zusammenlegen von Socken beizubringen.

Weitere Aufgaben für sechs- bis zehnjährige Kinder:

  • die Waschmaschine anschalten
  • die Spülmaschine ausräumen
  • kleine Einkäufe erledigen
  • die Post holen

Jugendliche dürfen hier gerne mit anpacken

Mit dem Eintritt in die weiterführende Schule ist der Weg zum „fertigen“ Erwachsenen nicht mehr lang. Jetzt dürfen auch anspruchsvollere Aufgaben wie Staubsaugen, Wischen oder das Kochen einfacherer Gerichte auf der Agenda stehen. Auch sollten Jugendliche in diesem Alter nicht nur wissen, wie Trockner, Spülmaschine und Waschmaschine funktionieren, sondern ihr Wissen auch in die Tat umsetzen können. Auch das Bügeln kann verantwortungsbewussten Jugendlichen ab einem bestimmten Alter aufgetragen werden. Ein sicheres und leicht zu handhabendes Bügeleisen ist hier natürlich Voraussetzung. Wer vor dem Start lieber noch auf ein moderneres Modell umsteigen will, findet bei buegeleisen.org wichtige Informationen.

Weitere Aufgaben für ältere Kinder und Jugendliche

  • größere Einkäufe erledigen
  • Böden wischen
  • Wäsche zusammenlegen und in Schränke räumen
  • die Mülltonne an die Straße stellen

Den Partner in den Haushalt einbeziehen

Was für die Kinder gilt, davon darf selbstverständlich auch der Partner keine Ausnahme sein. Da häufig Männer weniger Aufgaben im Haushalt erledigen, ist in vielen Fällen in Ordnung. Immerhin sind es meist sie, die einem Vollzeitjob nachgehen und in Summe seltener zuhause sind. Das jedoch heißt nicht, dass sie gar nichts machen sollten. Wie die FAZ berichtet, gibt es sogar eine Studie, laut der Mithilfe im Haushalt das Liebes- und Sexleben bereichern kann. Wenn das kein Grund ist, was dann?

Glückliche Paare bewältigen den Haushalt gemeinsam. (Quelle: 089photoshootings (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Der eigene Partner kann selbstverständlich alle Haushaltsaufgaben übernehmen, die anfallen. Hier gibt es keine Punkte, denen ein Erwachsener nicht gewachsen wäre. Schön ist es jedoch, wenn sich Paare auf eine Teilung der Aufgaben eignen, bei der die eigenen Vorlieben und Abneigungen eine Rolle spielen dürfen. Wer beispielsweise ungern bügelt, räumt dafür die Spülmaschine ein und wer mit dem Staubsauger auf Kriegsfuß steht, übernimmt vielleicht lieber das anschließende Wischen oder putzt die Fenster. Und wird bei der Aufgabeteilung niemand benachteiligt oder ungerecht belastet, kann das am Ende sogar für ein glücklicheres Zusammenleben sorgen.